Pullover, Kleid und Maske

Pullover, Kleid und Maske

13. Mai 2020 0 Von Sonja Mersch

Seit einiger Zeit sind Masken das wichtigste Accessoire beim Einkaufen, beim Bus- und Bahnfahren oder immer dann, wenn man nicht genügend Abstand halten kann. Selbstgenähte Stoffmasken schützen zwar nicht den Träger, sondern „nur“ die Mitmenschen. Dafür können sie aber auch richtig schön und individuell aussehen. Simone Förster von der Margarethenhöhe hat schon mehr als 150 Stück genäht – und viele davon an Freunde, Familienmitglieder und Kollegen verschenkt. „Ich habe auch der Apotheke welche gegeben und meiner Schwester fürs Altenpflegeheim“, erzählt sie.

Vom Katastrophenrock bis zum Kommunionskleid

Dass sie mal mit Stoffmasken in „Massenproduktion“ gehen würde, hätte Simone Förster nicht gedacht. Sie hatte ganz andere Gründe, als sie vor acht Jahren ihren ersten Nähkurs besuchte. „Ich wollte das mal ausprobieren. Nähen ist ja ein Hobby, das man gut zu Hause ausüben kann“, erzählt sie. Was sie nach dem Nähkurs zusätzlich an Know How brauchte, hat sie sich mit Hilfe von YouTube-Videos selbst beigebracht. „Aber eigentlich ist es nicht schwer“, findet sie. Schnittmuster kaufen, Stoff besorgen und loslegen.

Auch wenn, gerade am Anfang, nicht immer alles perfekt wird. „Das erste Kleidungsstück, das ich für mich selbst genäht habe, war ein Rock, und es war eine Katastrophe“, erinnert sie sich. Viel zu groß sei er gewesen, nur einmal habe sie ihn angezogen. Mittlerweile passiert ihr so etwas nicht mehr: Sie näht sich souverän ihre eigenen Pullover, Kleider, Hosen. Ihre Kinder profitieren von ihren Nähkünsten: „Ich habe meiner Tochter sogar ihr Kommunionskleid genäht“, erzählt sie stolz. Auch ein Männerpullover sei inzwischen entstanden: „Das ist jetzt der Lieblingspulli meines Mannes.“

Nähzimmer und Nähwettbewerb

Ihre Werke entstehen in einem Nähzimmer, das sich Simone Förster in einem Dachzimmer ihres Hauses eingerichtet hat. Hier kann sie sich mit all ihren Sachen ausbreiten, die Nähmaschinen stehen lassen, Schnittmuster auf dem Boden auslegen und Stoffe lagern. Aus Stoffresten sind übrigens viele der Masken entstanden, die Simone Förster in letzter Zeit genäht hat – manche Stoffe hat sie aber auch dazugekauft. „Zuerst habe ich mit einem Schnittmuster angefangen, das sehr lange gedauert hat“, erzählt sie. „Inzwischen bin ich auf ein einfacheres umgestiegen – das geht viel schneller.“ Ihre Masken werden mit „Jerseynudeln“ an den Ohren befestigt – viel angenehmer als mit Gummibändern, findet sie.

Neben den Masken hat Simone Förster momentan noch ein anderes Nähprojekt: „Ich habe mich zu einem Nähwettbewerb angemeldet“, sagt sie. Auf Facebook habe eine Designerin dazu aufgerufen, aus einem bestimmten Schnittmuster für ein Herbstkleid nun ein Sommerkleid zu nähen. Eine zehnköpfige Fachjury ermittelt den Gewinner. „Ich habe mein Kleid schon probegenäht und warte jetzt, bis der richtige Stoff ankommt“, erzählt Simone Förster. Das Kleid sei eine Art Hoodie aus dünnem Stoff, und sie habe sich für die Farben Pink und Grau sowie ein Elfenmotiv entschieden: „In meiner Vorstellung sieht es wunderschön aus.“

Wer sich anschauen möchte, was Simone Förster sonst noch alles näht, kann ihr auf Facebook und Instagram folgen. Ihre Seite heißt SimoNaht. Dort kann man sie auch anschreiben, wenn vielleicht noch eine Maske fehlt.

Fotos: Tanja Wuschof