Nistkästen im Margarethenhöhe-Design

Nistkästen im Margarethenhöhe-Design

21. August 2023 2 Von Sonja Mersch

Die kleinen Fenster und niedlichen Vorgärten der Margarethenhöhe mag Uwe Engel sehr. Sie erinnern ihn ein bisschen an das Dorf seiner Kindheit: Fortuna, ein ehemaliger Stadtteil von Bergheim im Rheinland. Doch den Ort, an dem er aufgewachsen ist, gibt es gar nicht mehr: Die Kolonie Fortuna musste dem Braunkohlebergbau weichen, die Bewohner wurden in benachbarte Stadtteile umgesiedelt. „Als ich das erste Mal auf die Margarethenhöhe kam, dachte ich: Okay, die Farbe der Fassaden stimmt zwar nicht ganz, aber sonst ist es fast so, wie ich es als Kind kannte.“

Erst Schaufenster, dann Bergbau, jetzt Kunst

Auf der Margarethenhöhe besuchte er damals Anke, die er in der Reha kennengelernt hatte und die schon ihr ganzes Leben in der Gartenstadt verbracht hat. Inzwischen sind die beiden glücklich verheiratet und wohnen in der Waldlehne, wo sie sich liebevoll um ihren Garten und die beiden Kater Balu und Baghira kümmern. Uwe Engel, einst gelernter Schauwerbegestalter, später in unterschiedlichen Funktionen beim Bergbauunternehmen Rheinbraun tätig, widmet sich jetzt mit großer Leidenschaft dem Bau von ganz besonderen Nistkästen.


Hochwertiges Holz, liebevoll bemalt

„Ich wurde in der Firma als Schlosser und Schweißer eingesetzt, für alles mögliche, habe aber auch Holzarbeiten gemacht“, erzählt Uwe Engel. Aus Holzresten habe er damals schon die ersten Nistkästen für seinen Garten gebaut. Inzwischen nimmt er dafür hochwertiges Holz aus dem Baumarkt. „Gekaufte Vogelhäuschen bestehen oft aus nur zehn Millimeter dünnem, durchimprägnierten Holz, das schnell aufquillt und sich verformt“, erklärt der 62-Jährige. „Ich verwende 18 bis 20 Millimeter dickes Holz, das für den Möbelbau gedacht ist – das verzieht sich nicht.“

Reinigen im Herbst gehört dazu

Die Innenflächen lässt er so, wie sie sind. Von außen schleift er das Holz, grundiert es, streicht es an und beginnt dann mit der feinen Malerei, bevor zum Schluss eine hochwertige Lackschicht draufkommt. „Damit ist das Häuschen für Jahre geschützt“, sagt er. Trotzdem empfiehlt er, die Nistkästen im Herbst immer zu säubern. Das geht ganz einfach über die große Bodenklappe, die er statt seitlicher Türchen einbaut.


„Weil die Häuser hier unheimlich schön sind.“

„Ich merke, dass die Leute viel eher bereit sind, sich um die Nistkästen zu kümmern, wenn sie so schön bemalt sind“, sagt Uwe Engel. Viele seiner Vogelhäuser, die er in unterschiedlichen großen und Formen baut, gestaltet er im Stil der Margarethenhöhe – mit grünen Türen, Blumenkästen an den Fenstern und Weinranken an den Fassaden, „weil ich die Häuser hier auf der Margarethenhöhe einfach unheimlich schön finde.“ Aber auch Nistkästen mit südeuropäischer Anmutung, mit Balkonen oder Fachwerk, hat er schon gestaltet. Auf Wunsch bastelt er auch richtige Dachschindeln – jedes Häuschen ist ein Unikat.


Nistkästen in allen Größen – auch im Miniaturformat

Die Malereien fallen ihm aufgrund seines gelernten Berufs nicht schwer, „es macht mir einfach Spaß, und ich freue mich, wenn die Leute dann auch etwas Schönes haben“, sagt Uwe Engel. Die Arbeitsstunden, die er in ein einziges Vogelhaus steckt, kann er gar nicht zählen – aber mit Pausen sei er jedesmal mehrere Tage beschäftigt. Seine Frau Anke, ehemalige Konditorin, ist mit kreativen Ideen immer an seiner Seite – sie hat ihn auch zu ganz kleinen Exemplaren seiner Vogelhäuschen inspiriert. Die lassen sich entweder auf Holzspießen in die Erde stecken – oder als zusätzliche Deko für ein „richtiges“ Vogelhaus verwenden. „Ich liebe einfach Miniaturen“, sagt die 57-Jährige. Ihretwegen hat ihr Mann auch angefangen, winzige Krippen in Nussschalen zu basteln und von Hand zu bemalen. „Das ist dann schon etwas für den Weihnachtsmarkt“, sagt sie.


Stand beim Kreativmarkt am 27. August

Aber jetzt steht erst einmal der Kreativmarkt der Bürgerschaft an: Am kommenden Sonntag, 27. August, präsentieren Uwe und Anke Engel ihre Nistkästen an einem eigenen Stand auf dem Kleinen Markt. Die kleinen Kunstwerke kosten ab 40 Euro, größere Exemplare natürlich entsprechend mehr.