Liebevoller Blick aufs Dorf

Liebevoller Blick aufs Dorf

8. August 2019 3 Von Sonja Mersch

Sie hat schon eine Menge Fotos für diesen Blog gemacht – dabei liegt ihr Fokus eigentlich auf Portraits in Schwarzweiß. Tanja Wuschof ist 42, ein Kind der Margarethenhöhe und liebt ihre Heimat mit ganzer Seele. Da sie inzwischen von der Leserin zu einem unverzichtbaren Teil meines Teams geworden ist, möchte ich sie euch gerne einmal vorstellen.

„Als ich den Blog ,Die Höhe‘ sah, dachte ich nur: Genau das wollte ich auch immer über meine Heimat gestalten“, sagt Tanja. „Dafür bin ich allerdings nicht schreibgewandt genug. Mein Ausdruck versteht sich eher wortlos. Fotografie eben.“ Tanja ist ein kreativer Mensch und empfindet die Fotografie als großes Glück: „Sie ist wie Singen, Tanzen, Musizieren und Malen eine Form des Ausdrucks, das Zeichnen von Gefühlen“, findet sie. „Wir Menschen brauchen ein Ventil, wo wir zeigen können, wer wir tief in uns sind, ohne Gefahr zu laufen, verletzt zu werden. Ich habe meines gefunden.“

Jeder Winkel steckt voller Erinnerungen

Aufgewachsen auf der alten und neuen Margarethenhöhe, hatte Tanja Wuschof nie den Wunsch, dauerhaft von hier wegzuziehen. Jede Straße, jeder Winkel steckt für sie voller Erinnerungen und einem besonderen Gefühl von Heimat. „Mit diesem Gefühl kann ich mit meiner Kamera überall Stimmungen einfangen“, erzählt sie. Manchmal kann sie es nicht lassen und fotografiert schon auf dem Weg zur Arbeit eine schöne Ecke, einen zauberhaften Lichteinfall – am liebsten in Schwarzweiß, mittlerweile aber auch oft in Farbe.



Portraitfotografie in Schwarzweiß

„Angefangen habe ich als Autodidakt. Ich war schon immer der ,learning by doing‘-Typ“, sagt sie. Motive in Szene setzen, die Kamera bedienen, mit Bearbeitungsprogrammen umgehen – das alles hat sie sich selbst beigebracht. „Meine ersten freiwilligen Modelle waren Menschen, die hier auf der Höhe aufgewachsen sind“, erzählt sie. Kinder von Bekannten und Freunden etwa, zu denen sie meist bis heute Kontakt hält.

Um sich fotografisch weiter zu entwickeln, war Tanja auf der Photosummit in Berlin und hat Workshops besucht, unter anderem bei Fotografen wie Stefan Beutler. In Tanjas Lieblingsdisziplin, der Portraitfotografie, entstehen ausdrucksstarke Bilder von Menschen, die Stärke, Sinnlichkeit, aber auch Verletzlichkeit offenbaren und damit beeindruckend authentisch wirken. Nur selten geht Tanja ins Studio, lieber nutzt sie das natürliche Licht in ihrem Wohnzimmer. Hier sind einige ihrer Lieblingsportraits, die dort sowie auch draußen und im Studio entstanden sind:


Fotografin für Die Höhe

Eigentlich überraschend, dass Tanja Wuschof nicht hauptberuflich Fotografin ist: Ihr Geld verdient sie vor allem als Sachbearbeiterin im Dekanat der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen. Ihre Leidenschaft für Fotografie lebt sie „nebenbei“ aus – seit einiger Zeit auch für diesen Blog. Sie hat schon zahlreiche Titelbilder und Fotostrecken beigesteuert und gibt mir als Schreiberin damit die Möglichkeit, mich voll und ganz aufs Zuhören, Nachfragen und Texten zu konzentrieren.

„Für mich fühlt es sich wunderbar an, mich auf diese Weise mit meiner Heimat zu beschäftigen“, so Tanja. „Ich erfahre Dinge über den Ort, an dem ich aufgewachsen bin, die ich nie hinterfragt habe. Ich lerne die Menschen meines Dorfes kennen, denen ich schon zig Mal über den Weg gelaufen bin, aber nie ein Wort mit ihnen gewechselt habe.“ Dadurch, dass Tanja jetzt auch in Farbe fotografiert, verlässt sie ihre bisherige Komfortzone und entdeckt auf der Margarethenhöhe fast täglich neue Blickwinkel, die sie mit der Kamera festhält und dann gleich auf der Instagram-Seite von Die Höhe teilt. „Für diese Gelegenheit bin ich dankbar – das macht mich glücklich“, so Tanja. „Ich genieße die Arbeit für diesen Blog in vollen Zügen.“

Und ohne Tanjas Fotos kann ich mir „Die Höhe“ auch gar nicht mehr vorstellen. Hier ist übrigens unsere Instagram-Seite, die sie regelmäßig mit schönen Fotos von der Margarethenhöhe füllt: www.instagram.com/diehoehe

Mehr von Tanja Wuschof gibt es bei Facebook unter Seelensicht Fotografie.

Tanja Wuschof hat die Kamera immer dabei.

Fotos von Tanja: Christian Dankbar