Stadt gibt Einbahnstraßen für Fahrräder frei
Im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche 2024 hat das Amt für Straßen und Verkehr der Stadt Essen am Montag, 16. September, im Stadtteil Margarethenhöhe zwei Einbahnstraßen, die Metzendorfstraße und die Waldlehne, für den Radverkehr geöffnet. Die Radfahrenden dürfen seit Montag die beiden Straßen in beide Richtungen befahren.
Schon Ende vergangener Woche wurden die weißen Schilder angebracht, auf denen jeweils ein Fahrrad und Pfeile in beide Richtungen zu sehen sind. Zunächst waren die neuen Schilder mit Tape abgeklebt worden, was bei manchen Anwohner:innen kurzzeitig für Verwirrung sorgte. Montagmorgen wurde das Klebeband schließlich abgerissen, um die neue Regelung offiziell freizugeben.
Gespräche über Sicherheit und Fahrradwege
Vor Ort waren Bezirksbürgermeisterin Doris Eisenmenger (Grüne), der Projektsteuerer RadEntscheid Richard Heiker vom Amt für Straßen und Verkehr der Stadt Essen sowie Wolfgang Jägemann von der Initiative RadEntscheid. An einem Pavillon auf dem Giebelplatz konnten sich Anwohner:innen über Radwege oder Sicherheitsthemen rund ums Fahrradfahrer informieren und mit Stadtmitarbeitenden und Politiker:innen ins Gespräch kommen. „Ich finde das gut, dass wir mit dem Fahrrad jetzt in beide Richtungen fahren dürfen. Aber gerade wegen dieses Knicks in der Waldlehne mache ich mir auch Sorgen um die Kinder, denn die Autos sind hier manchmal sehr schnell unterwegs“, sagte etwa Anwohnerin Birgit Sagan.
Die Einbahnstraßenöffnung auf der Margarethenhöhe gehört zu den Maßnahmen, die im Rahmen des RadEntscheids Essen umgesetzt werden: Bis zum Jahr 2030 will die Stadt 100 Einbahnstraßen im Stadtgebiet für den Radverkehr öffnen.
Hintergrundinfo: RadEntscheid Essen
Im Sommer 2020 übergab die Bürger:inneninitiative „RadEntscheid Essen“ für ein von ihr gestartetes gleichnamiges Bürgerbegehren 23.693 Unterschriften an den Essener Oberbürgermeister Thomas Kufen. Der Rat der Stadt Essen entschied mehrheitlich, sich den Inhalten des Bürgerbegehrens anzuschließen. Aus dem Bürgerbegehren wurde so ein politischer Beschluss und Auftrag an die Stadtverwaltung, den RadEntscheid umzusetzen. Bis 2030 soll dabei unter anderem ein durchgängiges und einheitlich gestaltetes Netz für den Radverkehr entstehen, die Verkehrssicherheit erhöht werden sowie mehr Fahrradstraßen, -zonen und -Stellplätze eingerichtet werden. Der RadEntscheid Essen unterstützt im besonderen Maße die Mobilitätswende. Bis 2030 investiert die Stadt Essen für seine Umsetzung über 220 Millionen Euro.
Fotos und Recherche vor Ort: Katharina Paris