Mit Spielsachen helfen
Da stehen sie nun vor der Kellertür herum, die Kisten mit aussortierten Spielsachen. Eigentlich sollte das alles auf den Flohmarkt. Aber jetzt fallen die ganzen schönen Veranstaltungen auf der Margarethenhöhe ja aus – kein Kinderflohmarkt, kein Haustürflohmarkt. Wohin jetzt mit den Spielsachen? Anita Schobel, die mit ihrer Familie auf der Höhe wohnt und als sozialpädagogische Fachkraft an der Grundschule Nordviertel arbeitet, hat einen Vorschlag: „Ich würde die Bewohner der Margarethenhöhe gerne von ihrem alten Spielzeug befreien und es an Kinder im Nordviertel verteilen.“
Niemanden allein lassen in schwierigen Zeiten
Zusammen mit ihrer Kollegin Kathrin Terwiel und Hanna Wessel vom Projekt „Tiegelino“ hat Anita Schobel in der Corona-Zeit schon zweimal gespendete Spielsachen an Kinder im Nordviertel verteilt – Kinder, die ein bisschen Ablenkung gut gebrauchen können. Das können zwar momentan alle Kinder. Aber viele Familien im Nordviertel hätten es zurzeit besonders schwer, betont Anita Schobel. Die Wohnverhältnisse seien eng, viele Kinder kämen kaum nach draußen. Und wegen sprachlicher Barrieren kämen nicht alle Informationen sofort bei den Familien an. „Anfangs hatten viele regelrecht Panik und gingen gar nicht mehr aus dem Haus“, erzählt Anita Schobel. Die Spielzeug-Verteil-Aktion soll den Kindern und ihren Familien signalisieren, dass sie in dieser schwierigen Zeit nicht alleine gelassen werden.
Beschäftigung in kleinen Wohnungen
Welche Häuser sie ansteuern müssen, um auch wirklich die Kinder zu erreichen, die es nötig haben – das wissen Anita Schobel und ihre Kollegin ziemlich gut: „Wir kennen viele Familien aus der Schule. Wenn wir dann losziehen, kommen wir an so vielen Häusern vorbei, wo die Situation ähnlich ist. Das Nordviertel gehört einfach zu den ärmsten Stadtteilen in Essen.“ Darum wünscht sie sich, dass auch einige Menschen auf der Margarethenhöhe ihre aussortierten, gut erhaltenen Spielsachen spenden möchten. Besonders geeignet seien Autos und Puppen, aber auch Bücher mit Bildern (nicht zuviel komplizierter Text) oder einfache Spiele, die selbsterklärend sind (ohne erst Anleitungen lesen zu müssen). Auch über Malbücher und Stifte oder Bewegungsspielzeug, das in einer kleinen Wohnung funktioniert, würden sich die Kinder im Nordviertel freuen.
Spielzeug auf der Türschwelle
Die Spielsachen werden natürlich kontaktlos übergeben: Anita Schobel und ihre Kollegin sprechen mit den Familien am Fenster und legen die Spenden dann auf die Türschwelle. Die nächste Runde soll Mitte nächster Woche starten. Wer Spielzeug spenden möchte, kann sich im Laufe des Wochenendes oder Anfang der Woche unter der Telefonnummer 0176-20319625 bei Anita Schobel melden – sie holt die Sachen dann gerne ab.
Eine tolle Sache!
Tolle Sache! Da machen wir gerne mit.
VG Sabrina