Spatenstich am Lehnsgrund
Am Lehnsgrund gab es heute den ersten Spatenstich für den Neubau von Wohnungen und Verwaltungsgebäude der Margarethe Krupp-Stiftung (MKS) – oder den „Waldpark Lehnsgrund“, wie das Projekt offiziell heißt. Vor Ort trafen sich – natürlich unter Corona-Schutzauflagen – Stiftungs-Vorstand Michael Flachmann, der Essener Oberbürgermeister Thomas Kufen, NRW Bauministerin Ina Scharrenbach, der Verbandsdirektor deutscher Wohnungsunternehmen Alexander Rychter, CDU-Landtagsabgeordneter Fabian Schrumpf, Stadtdirektor Peter Renzel, Volker Troche vom Vorstand der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach Stiftung und Architektin Petra Wörner. Wegen Corona durfte leider keine große Masse an Zuschauern und auch keine Presse vor Ort teilnehmen, daher waren wir eingeladen, den Festakt von zu Hause aus via Livestream zu verfolgen.
Bauen auf der Höhe: etwas Besonderes
Draußen am Lehnsgrund/Ecke Altenau war ein Pavillon mit einem Rednerpult aufgebaut, an dem MKS-Vorstand Michael Flachmann als erster seine FFP2-Maske abnahm, um die Gäste zu begrüßen. Ein Spatenstich zum Bau von Häusern auf der Margarethenhöhe sei etwas Besonderes, sagte er, und erst Recht der Bau eines Verwaltungsgebäudes. Die Satzung der Margarethe Krupp-Stiftung sehe vor, dass alle ihre Einnahmen im Siedlungsbereich der Margarethenhöhe investiert werden. „Ich bin sicher, das gelingt in besonderem Maße auch mit diesem Projekt.“
Wichtig: Öffnung zum Wald hin
„Als ich zu Beginn meiner Tätigkeit bei der MKS in 2016 gefragt wurde, was mir hier besonders wichtig sei, habe ich gesagt: bewahren und entwickeln“, so Michael Flachmann. Das spiegele sich nun auch in diesem Projekt: „Wir bewahren den Spirit der Margarethenhöhe und entwickeln ein spannendes Neubauprojekt.“ Die Öffnung zum Wald hin, der die Margarethenhöhe umschließt, sei nicht nur der MKS, sondern auch der Architektin, sehr wichtig gewesen. Daher sei man schnell auf einem gemeinsamen Nenner gekommen.“
Auf einer Grundstücksfläche von rund 5900 Quadratmetern entstehen am Lehnsgrund drei Wohngebäude mit insgesamt 42 Wohnungen und 3000 Quadratmetern Wohnfläche, außerdem ein neues Verwaltungsgebäude für die MKS. Dazu gehört eine Tiefgarage mit über 90 Stellplätzen, darunter auch welche für Elektrofahrzeuge. Beim Neubau lege man mit Geothermie Wert auf regenerative Energien: Die Häuser erfüllen den KfW-Standard 55 für Energieeffizienz. Bei vielen Wohnungen sei auch Barrierefreiheit berücksichtigt worden.
MKS-Vorstand Michael Flachmann mit Ministerin Ina Scharrenbach (alle Fotos: Margarethe Krupp-Stiftung/André Schuster)
Gärten und ein Spielplatz
Die zweieinhalbgeschossigen Wohnhäuser haben zur Straße hin ein Satteldach. Auf der Gartenseite soll es private, halböffentliche und öffentliche Bereiche geben, außerdem einen „großzügig angelegten Spielplatz“. Bei der Verwaltung spiele vor allem der Platz vor dem Gebäude eine wichtige Rolle. Und: „Im Gegensatz zu den Wohngebäuden grenzt sich der Bau durch sein monolithisches Erscheinungsbild von der Siedlung ab.“ Michael Flachmann richtete seinen Dank unter anderem „an die Anwohner und diejenigen, die Platz für den Neubau gemacht haben“.
„Tradition und Aufbruch„
„Jeder Neubau ist immer auch ein Aufbruch“, sagte Bauministerin Ina Scharrenbach. Und dies geschehe hier gleich auf zweierlei Weise: durch das Schaffen neuer Wohnungen und das Nutzen des baukulturellen Erbes, aber auch durch ein neues Verwaltungsgebäude, das moderne Atmosphäre für die Mitarbeiter biete. Es sei gut, „sich immer auf die Wurzeln zurückzubesinnen, auf Traditionen aufzubauen, aber auch, diese weiterzuentwickeln“.
Oberbürgermeister Thomas Kufen
„Endlich mal Häuser mit Dach“
Oberbürgermeister Thomas Kufen griff die Anfangsworte des MKS-Vorstands noch einmal auf: „Allzu oft wird auf der Margarethenhöhe nicht gebaut, und es ist stadtplanerisch und architektonisch ein besonderer Anspruch.“ Dies umzusetzen sei dem Architekturbüro sehr gut gelungen, und persönlich freue er sich darüber, „dass endlich mal wieder Häuser gebaut werden mit einem Dach. Da bin ich ein bisschen altmodisch.“
Spatenstich mit Riesenspaten
„Unsere Verbundenheit zu diesem Bauvorhaben reicht lange zurück“, sagte Architektin Petra Wörner. Ihr Büro Wörner/Traxler/Richter arbeite in dritter Generation und habe bereits das Essener Alfred Krupp Krankenhaus gebaut. Umso bedeutsamer sei es, dass man sich beim Wettbewerb für den Neubau am Lehnsgrund mit dem eigenen Entwurf habe durchsetzen können. „Es ist schon etwas Besonderes, in so einem Kontext zu bauen“, so Petra Wörner. „Der historische Bezug ist der Taktgeber des Ganzen.“
Alexander Richter, Verbandsdirektor deutscher Wohnungsunternehmen
Fertigstellung Anfang 2023
Die Neubauten sollen, wenn alles nach Plan läuft, Anfang 2023 fertig sein. „Die Uhr fängt an zu laufen, wenn wir die Bauverträge abgeschlossen haben“, sagt die Architektin. „Ab dann dauert es etwa 20 Monate.“ Die Bauindustrie habe die Pandemie bislang gut überstanden, „insofern sind wir optimistisch.“
Fotos: Margarethe Krupp-Stiftung/André Schuster
Auf dem Spatenstich-Bild ganz oben (v.l.): Alexander Rychter, Vorstand des Verbandes der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Rheinland Westfalen, Bauministerin Ina Scharrenbach, (halb verdeckt) Volker Troche, Vorstand der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung und stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der MKS, Oberbürgermeister Thomas Kufen, Michael Flachmann (Vorstand Margarethe Krupp-Stiftung), Peter Renzel, Stadtdirektor und Aufsichtsratsvorsitzender der MKS, Fabian Schrumpf, MdL, sowie Architektin Petra Wörner
Stimmt, sonst bauen die meisten ja heute Häuser ohne Dach.
Gemeint waren hier „richtige“ Dächer, wie Kinder sie malen würden, anstelle von moderneren Formen wie Flachdächern zb. 😉