Schule startet wieder
In der Schule an der Waldlehne laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren: Am morgigen Donnerstag dürfen die Viertklässler wieder in die Schule. Die anderen Jahrgänge sollen ab der kommenden Woche ebenfalls wieder Unterricht haben, und zwar tageweise und in Gruppen. „Wir haben alles vorbereitet und freuen uns auf unsere Schüler“, sagt Schulleiterin Christel Mueller.
„Wir haben die Sitzabstände ausgemessen, Möbel umgestellt und Einbahnstraßen gebildet“, erzählt sie. „Außerdem haben wir eine Gruppe eingerichtet, die sich mit der Umsetzung der Maßgaben des Hygieneplans beschäftigt.“ Die Klassenräume seien so hergerichtet, dass Tische und Regale leicht zu reinigen seien. Die Kinder sollen möglichst nur noch ihr eigenes Material verwenden. Außerdem wurden Spuckschutzwände aus Plexiglas angeschafft, die auf den Pulten stehen und Lehrer ebenso wie Schüler schützen sollen.
Maskenpflicht im Schulgebäude
An der Schule gibt es nun zusätzlich eine Maskenpflicht. „Wir haben uns darauf geeinigt, dass alle Kinder und Erwachsenen eine Mund-Nasen-Maske tragen müssen“, sagt Christel Mueller. „Das gilt beim Ankommen und Verlassen der Schule und beim Sich-Bewegen im Schulhaus wie Raumwechsel oder Gang zur Toilette.“ Wenn die Kinder im Klassenraum sitzen, sollen die Masken abgenommen werden. Die Schulleiterin betont: „Da sich bald deutlich mehr Kinder als bisher in der Schule aufhalten werden, halten wir diese Maßnahme für sinnvoll.“
Kleine Lerngruppen mit festem Lehrer
Die Klassen des vierten Jahrgangs wurden halbiert, so dass je eine Gruppe am Donnerstag, die andere am Freitag zur Schule kommen kann. „Das machen wir, damit alle Viertklässler wenigstens einmal ihre Klassenlehrerin sehen“, sagt Christel Mueller. Denn das wird leider nicht so bleiben: Ab kommender Woche werden alle Klassen in zwei oder sogar drei Gruppen aufgeteilt. Jede Gruppe hat an „ihrem“ Wochentag vier Schulstunden lang bei einer fest zugeteilten Lehrperson Unterricht, und zwar in Mathe, Deutsch und teilweise auch Sachunterricht. Der jeweils erste Tag, so Christel Mueller, werde wohl vor allem dazu genutzt, den Kindern die neuen Regeln zu erklären und miteinander über die Erfahrungen und Ängste der vergangenen Wochen zu sprechen.
Viele Lehrer arbeiten mehr als vorher
Durch die Aufteilung der Kinder – in immerhin sieben bis acht Gruppen statt drei Klassen pro Jahrgang – sind nun viel mehr Lehrer mit dem jeweiligen Jahrgang beschäftigt, der die Schule besucht. „Diejenigen, die eigentlich nur eine halbe Stelle haben, müssen jetzt deutlich mehr arbeiten“, so Christel Mueller. Ohnehin, so die Schulleiterin, können sich kaum jemand vorstellen, wie stark die Lehrer der Schule „hinter den Kulissen“ gefordert seien. Sie müssten Unterrichtsmaterial für Zuhause bereitstellen, in der Notbetreuung helfen, den Schulstart unter neuen Hygienemaßgaben vorbereiten – und gleichzeitig oft noch ihre eigenen Kinder notbetreuen lassen.
Einbahnstraßen und separate Eingänge
Auch auf die Kinder kommen viele neue Herausforderungen zu: So bekommt jeder Zug (also a-, b-, und c-Klassen) eine separaten Eingang zugewiesen – die einen auf der Vorderseite, die anderen auf der Rückseite des Schulgebäudes. Drinnen müssen sich alle Kinder in markierten Einbahnstraßen bewegen und dabei 1,50 Meter Abstand zueinander einhalten. In den Klassenräumen bekommt jedes Kind einen festen Platz mit ausreichend Abstand zum Nachbarn zugeteilt. Jacken müssen mit zum Platz genommen und die Hände vor dem Unterricht im Klassenzimmer gewaschen werden. „Wir müssen wirklich sehr darauf achten, dass alle Regeln eingehalten werden“, so Christel Mueller. So seien in den Pausen auch keine Spiele mit Körperkontakt erlaubt – und die Klassen dürfen nur zeitversetzt nach draußen. „Für die Kinder ist es sicher schwer, denn sie sehen die Hälfte ihrer Klasse nicht und sind vielleicht gar nicht mit denen zusammen, die sie gerne wiedersehen wollten“, so Christel Mueller. Und an den Tagen, an denen sie keine Schule haben, müssen die Kinder wieder Zuhause lernen.
Weiterhin nur Notbetreuung
Die Notbetreuung in der Schule läuft erst einmal weiter wie in den vergangenen Wochen. Neben Kindern von Eltern, die in systemrelevanten Berufen arbeiten, dürfen mittlerweile auch Kinder Alleinerziehender die Notbetreuung nutzen. 48 Kinder sind zurzeit angemeldet und werden in Kleingruppen betreut. „Eine normale 8-1- und Ganztagsbetreuung wird es zunächst nicht geben“, stellt Christel Mueller klar.
Wer sich weiter über die aktuelle Situation an der Schule an der Waldlehne informieren möchte, kann regelmäßig auf der Schulhomepage vorbeischauen.
Fotos: Tanja Wuschof & Sonja Mersch