Schulbeete geplündert
Wer stiehlt junge Bäume und Gemüsepflanzen aus einem Schulgarten? Diese Frage müssen sich Lehrer und Kinder der Schule an der Waldlehne leider zurzeit stellen: Vor den Sommerferien hatten die Viertklässler der damaligen Maulwurfsklasse zwei junge Apfelbäumchen im hinteren, extra umzäunten Teil des Schulhofs eingepflanzt – zum Abschied, als Erinnerung und kleines Geschenk an die nachfolgenden Jahrgänge. Doch schon in den ersten Wochen der Sommerferien stellten Betreuerinnen, die sich ums Gießen kümmern wollten, fest: Die Bäume sind weg. Wo sie einmal gestanden haben, waren nur noch zwei Erdlöcher.
Trotz Zaun und abgeschlossenem Tor
´Schulleiterin Christel Mueller ist ebenso fassungslos wie Kinder, Kollegen und Kolleginnen: „Der Bereich ist komplett umzäunt, das Tor abgeschlossen. Wer tut so etwas?“ Fest steht: Wer auch immer sich die Mühe gemacht hat, die Bäumchen auszugraben und mitzunehmen – er oder sie musste dazu über den Zaun klettern und entsprechende Geräte, mindestens einen Spaten, dabei gehabt haben.
„Der Grünkohl ist weg!“
Nach den Sommerferien hatte die Schulgemeinschaft dann einen neuen Plan für das brachliegende Grundstück: Drei Hochbeete wurden an die Stelle gesetzt, an der einst die Bäumchen gestanden hatten. Die Margarethe Krupp-Stiftung hatte die Beete über das Projekt „Ackerhelden“ organisiert und der Grundschule zur Verfügung gestellt (hier haben wir darüber berichtet). An einem Spätsommertag durften Drittklässler zusammen mit Experten aus dem „Ackerhelden“-Team die Hochbeete mit Erde befüllen und erste Gemüsepflänzchen einbuddeln. Das Ganze sollte ein Stück lebendiger Unterricht werden und den Kindern spielerisch Wissen über Pflanzenpflege, Gemüsesorten und gesunde Ernährung vermitteln.
In der ersten Woche nach den Herbstferien dann die böse Überraschung: Die Hochbeete, in denen das Gemüse schon gut gedieh, wurden geplündert. „Der Grünkohl wurde säuberlich geerntet und mitgenommen, nicht etwa nur herumgeworfen“, sagt Christel Mueller. Auch der Mangold sei verschwunden. Einige Säcke mit Blumenerde zum Nachfüllen der Beete seien zudem aufgeschlitzt und die Erde auf dem Boden verteilt worden, schreiben die Kinder auf der schuleigenen Homepage: „Traurig, dass so etwas geschehen ist.“
Zeugen und neue Ideen gesucht
„Wir sind fassungslos und entsetzt angesichts dieser sinnlosen Verwüstung und des Diebstahls“ sagt auch Christel Mueller. Sie will die Polizei hinzuziehen, doch ihr ist auch klar: Ohne Zeugen könnte es schwierig werden, die Täter ausfindig zu machen. Darum bittet die Schule um Mithilfe und sucht nach Menschen, die vielleicht etwas Verdächtiges bemerkt haben.
Was die Schule tun will, um derartige Vorfälle in Zukunft zu verhindern, weiß Christel Mueller noch nicht. Schon länger gebe es eine Arbeitsgruppe, die sich mit der Umgestaltung des Schulhofs beschäftige – das uneinsehbare, teils auch etwas zugewilderte Grundstück, auf dem sich die Hochbeete befinden, stehe dabei auf jeden Fall auf der Agenda. „Wir wollen gerne mit den Kindern weiter Gemüse anbauen“, betont Christel Mueller. Jetzt komme erst einmal der Winter. Aber für einen Neuanfang im Frühjahr müsse man sich nun definitiv etwas überlegen.
Fotos: Schule an der Waldlehne
Es ist mir unbegreiflich, wer zu so etwas fähig ist…. Da wurde ein tolles Projekt zerstört. Hoffentlich gehen Hinweise ein, die zu den Tätern führen.