Foto-Schätze aus den 50er Jahren

Foto-Schätze aus den 50er Jahren

14. November 2023 0 Von Sonja Mersch

Kinder mit Puppenwagen vor den drei Garagentoren an der Waldlehne. Die winterlich verschneite Steile Straße, durch den Torbogen fotografiert. Oder das Lebensmittelgeschäft „Tante Nagels“ an der Metzendorfstraße: Für seinen neuen Margarethenhöhe-Kalender hat Manfred Raub historische Dias aus den 50er Jahren gesichtet und die zwölf schönsten Motive aus seiner umfangreichen Sammlung ausgewählt. „Ich habe rund 400 Dias aus dieser Zeit, daraus könnte ich noch so einige Kalender machen“, sagt er lachend.

Gescannt, bearbeitet, nur wenig retuschiert

Die Bilder für das Jahr 2024 hat er eingescannt und sorgfältig bearbeitet, indem er zum Beispiel ausgeblichene oder verfälschte Farben korrigiert hat. „Aber manche Kratzer und Flecken habe ich drin gelassen, um den historischen Touch zu erhalten“, sagt Manfred Raub, der von Beruf Mediengestalter ist. So haben Bilder vom voll besuchten Wochenmarkt oder der Blick entlang der Sommerburgstraße mit Polizeiwache und Verwaltung der Margarethe Krupp-Stiftung ihren ursprünglichen Charakter behalten. „Ich habe auch eine gute Druckerei, die hier nicht mit Digitaldruck gearbeitet hat“, sagt er.

Das Juli-Motiv zeigt Manfred Raubs Lieblingsmotiv: „Nach dem erfolgten Wiederaufbau nach dem Krieg zogen viele kinderreiche Familien zur Margarethenhöhe. Diese fanden sehr viel Platz zum Spielen auf den Straßen. So auch an der Waldlehne, wo sich die Mädchen mit ihren Puppenwagen getroffen haben.“ Repro: Manfred Raub
Im August blickt man an Laubenweg entlang Richtung Sommerburgstraße – mit ungewohnten Werbetafeln an den Fassaden. Repro: Manfred Raub


Kalender-Tradition auf der Höhe

Kalender mit Motiven der Margarethenhöhe haben Tradition: Seit 1990 gab der drei Jahre zuvor gegründete Kunstkreis Margarethenhöhe regelmäßig Kalender heraus, zuerst mit selbst gezeichneten und gemalten Bildern, später wurden auch historische Postkarten und alte Fotos als Abbildungen gewählt. Auch ein Exemplar mit den schönen Haustüren wurde schon veröffentlicht. „Viele Haushalte auf der Höhe haben diese Drucke gerahmt und als Schmuck an die Wand gehängt“, erzählt Manfred Raub. „Im Laufe der Zeit wurde der Kunstkreis immer kleiner und der Kalender immer größer“, erzählt Manfred Raub.


Zwei verschiedene Größen

Zwei verschiedene Größen des Kalenders für 2024 – immerhin schon die 15. Ausgabe – hat Manfred Raub drucken lassen: Din A3 für alle, die etwas mehr Platz haben, Din A4 als praktisches Format, um es als „Gruß aus der Heimat“ in einem Briefumschlag zu verschicken. „Die Kalender landen bei ehemaligen Bewohnern der Margarethenhöhe, die jetzt in verschiedenen Teilen Deutschlands leben, gehen aber auch nach Malta und in die USA“, weiß Manfred Raub. Der kleine Kalender soll 13 Euro kosten, der große 17 Euro. Der Reinerlös ist dabei wie immer für einen guten Zweck bestimmt, meistens unterstützt Manfred Raub das Friedensdorf Oberhausen mit seiner Spende.

Verkauf beim Weihnachtsmarkt und bei Drange

Wenn ihr einen Kalender kaufen wollt, müsst ihr euch noch ein wenig gedulden: Am Sonntag, 3. Dezember (am Samstag nicht!), bietet Manfred Raub sie an seinem Stand auf dem Weihnachtsmarkt an. Dort gibt es dann auch wieder die Karten des Kunstkreises sowie die bedruckten Stofftaschen mit neuen Motiven der Margarethenhöhe, ebenso das von Manfred Raub und Jürgen Malone herausgegebene Buch „Die Margarethenhöhe im Nationalsozialismus“. Nach dem Weihnachtsmarkt könnt ihr die Kalender auch in der Papeterie Drange am Laubenweg erwerben.

Manfred Raub mit seinem neuen Kalender in A3- und A4-Format. Foto: Sonja Mersch
Der Blick auf den Brückenkopf bildet das Deckblatt des Kalenders. Repro: Manfred Raub

Foto ganz oben: Tanja Wuschof