Naturgarten mit Auszeichnung

Naturgarten mit Auszeichnung

9. Juni 2022 0 Von Sonja Mersch

Dass Cornelia Brodersen eine riesigen, liebevoll gestalteten Garten am Nachtigallental hat, weiß jeder, der schonmal bei ihr zu Besuch war – zum Beispiel im Rahmen der Offenen Gartenpforte. Überall blühen Stauden und Bäumchen, der Rasen ist sattgrün, der ganze Garten ein wahres Paradies für Bienen und Schmetterlinge. Wir haben schon oft über die Gartengestalterin und pensionierte Lehrerin berichtet. Vor Kurzem hat Cornelia Brodersen eine Zertifizierung für ihren Natur-Garten erhalten.

Am kommenden Sonntag, 12. Juni, könnt ihr euch ihren Garten wieder anschauen: Bei der Sonderöffnung anlässlich des Jubiläums Gärten und Parks in Nordrhein-Westfalen öffnet sie von 11 bis 17 Uhr ihr Gartentor, und es gibt sogar Malerei und Mosaikkunst zu sehen.

Biodiversität und Klimafreundlichkeit

Das Konzept der Natur-Garten-Zertifizierung stammt aus Österreich: Dort gibt es bereits mehr als 100.000 als naturnah zertifizierte Gärten und Gemeinden. Die Idee dahinter: Bioidiversität und Klimafreundlichkeit sollen in den Mittelpunkt rücken. Seit etwa einem Jahr ist es auch in NRW möglich, sich Gärten nach speziellen Kriterien zertifizieren zu lassen, und Cornelia Brodersen sagt: „Ich war die erste im Ruhrgebiet.“ Als sie von der Möglichkeit der Zertifizierung als klimafreundlicher Garten erfuhr, habe sie sofort reagiert, sich im Verein naturimgarten.nrw angemeldet und die zentralen Kriterien für ihren Garten überprüft. „Nun bin ich stolz, als ein Garten, der Biodiversität fördert und klimafreundlich begärtnert wird, ausgezeichnet worden zu sein. Als ehemalige Politiklehrerin und Pädagogin liegt mir die Gestaltung der Umwelt für die Zukunft der nächsten Generationen besonders an Herzen“, sagt sie.

Keine Pestizide und kein Torf

Die Kriterien, so betont sie, lassen sich vom kleinsten bis zum großen Garten umsetzen. Wichtig sei vor allem das Gärtnern ohne insektenfeindliche Pestizide und Fungizide sowie keine Verwendung von Torf, stattdessen das Pflanzen von einheimischen Gehölzen und Pflanzen, die Unterschlupf, Futter und Nektar für Vögel, Insekten, Bienen, Schmetterlinge und Co liefern.

Nektarinseln statt Schottergärten

Ihre Beete hat Cornelia Brodersen dieses Jahr extra noch einmal umgestaltet: Jetzt sind in ihrem Garten ausschließlich insekten- und schmetterlingsfreundliche Stauden, Kräuter und Blumen zu finden. Kirschlorbeerpflanzungen und Schottergärten seien ihr sowieso ein Graus, erklärt die Gartengestalterin. Insbesondere Vorgärten sollen sich wieder in Nektarinseln verwandeln dürfen. Als ehemalige Botschafterin der Grünen Hauptstadt Essen und Mitglied im Stiftungsverein Grugapark Essen möchte Cornelia Brodersen gerne Stadt und Parks dabei unterstützen, klimafreundliche und naturnahe Ideen umzusetzen. Da sie nun auch frisch gewähltes Mitglied im Verein Naturimgarten.nrw ist, darf sie auch helfen, private, öffentliche Gärten und Kommunen als Naturgärten zu zertifizieren. „Machen Sie mit! Platz ist im kleinsten Garten“, betont sie.

Mehr Infos gibt es auf der Internetseite naturimgarten.nrw sowie direkt bei Cornelia Brodersen, Am Nachtigallental 18, telefonisch unter 0201-713229.

Am 12. Juni zeigt Cornelia Brodersen Interessierten von 11 bis 17 Uhr gerne ihren Garten und beantwortet Fragen im persönlichen Gespräch. 2 Euro Eintritt gehen als Spende an den Kinderschutzbund Essen. Die Künstlerinnen Lisa-Marie Feike und Manuela Scholten zeigen Malerei und Mosaikkunst.

Fotos: Tanja Wuschof