MKS-Team im Farbenrausch
Teure Kunstwerke für fünfstellige Summen kommen Michael Flachmann nicht ins Haus: „Das können wir doch auch selbst machen“, sagt der Chef der Margarethe-Krupp-Stiftung und krempelt sich entschlossen die Ärmel hoch. Im Rohbau der neuen Verwaltung am Lehnsgrund stehen Dutzende Staffeleien bereit, auf einem langen Tisch stellt Manfred Raub gerade Acrylfarben in großen Tuben nebeneinander auf. „Herr Flachmann hatte mich angesprochen, und schnell entstand die Idee, dass wir einen Mal-Workshop für die MKS-Mitarbeiter:innen organisieren“, erklärt der Künstler, der seit 43 Jahren auf der Margarethenhöhe wohnt und im Atelier am Laubenweg malt und Kurse gibt.
Junges Team mit starkem Bezug zur Höhe
Gesagt, getan: In Jeans und altem T-Shirt, manche auch im Malerkittel, stehen gut gelaunte Männer und Frauen im mit Teppich ausgelegten Rohbau in Grüppchen zusammen, stärken sich noch schnell mit Pizza und probieren Milchkaffee mit Vanillearoma. „Wir sind ein gutes Team, haben uns in den vergangenen Jahren sehr verjüngt und können in der neuen Verwaltung bald wirklich modernes Arbeiten bieten“, sagt Prokurist Jochen Biefang. Genug Büros für 25 Mitarbeiter:innen, darunter endlich Besprechungsräume auch für die Bauplaner, alles barrierefrei für die Mieter:innen – hier unser Bericht von der Rohbau-Besichtigung. Der Einzug ist für Ende des Jahres geplant. Zeit genug also noch, um die künftige Dekoration der Flure selbst in die Hand zu nehmen. „Unser Team hat einen starken Bezug zur Margarethenhöhe“, sagt Jochen Biefang, „und wir sind jetzt alle sehr gespannt, wie dieser Workshop laufen wird.“
Brückenkopf im Andy-Warhol-Stil
Manfred Raub hat schon alles vorbereitet: Auf den Staffeleien warten quadratische Leinwände, auf denen er Umrisse und Details des Brückenkopfs vorgezeichnet hat – und das gleich mehrfach. „Jedes Motiv besteht aus vier Teilen, die wir später zusammenfügen“, erklärt er. Die Aufgabe der MKS-Angestellten bestehe nun darin, jeweils eines von vier Teilen in Andy-Warhol-Manier auszumalen. Manfred Raub schlägt vor, maximal drei Farben pro Bild zu verwenden – welche, das sei jedem selbst überlassen. „Nur bitte nicht alle das Margarethenhöhen-Grün nehmen“, wirft Michael Flachmann lachend ein. Ein paar letzte Tipps vom Profi gibt es noch: „Da die Farbe schnell trocknet, bitte immer den Pinsel auswaschen“, sagt Manfred Raub. „Und am besten oben im Bild anfangen zu malen.“
Knallgelbe Fenster, Torhaus in orange
Michael Flachmann tunkt beherzt einen Pinsel in tiefblaue Farbe und streicht über sein Bild. Auf den anderen Leinwänden wird der Himmel gelb, grün oder violett. Das Torhaus bekommt beim MKS-Chef einen orangenen Anstrich, woanders leuchtet es hellblau oder rot. Jochen Biefang hat sich für knallgelbe Fenster entschieden und begutachtet kritisch sein Werk. Überall wird nun still gepinselt, leise diskutiert oder gemeinsam gelacht. Manfred Raub geht von einer Staffelei zur anderen, um Hilfe anzubieten und über den richtigen Farbauftrag zu fachsimpeln. Zwischendurch arbeitet er an seinem eigenen Bild.
Abstrakte Farbspiele auf großer Leinwand
Später dürfen sich die Mitarbeiter:innen auch noch auf riesigen Leinwänden künstlerisch austoben – Manfred Raub hat dafür abstrakte Motive als Vorlage mitgebracht, lässt seinen Teilnehmer:innen aber freie Hand. Die Ergebnisse können sich sehen lassen: Abstrakte Blockmuster, getupfte Farbspiele, Experimente mit Farbverläufen und eigene Motive sind dabei. Einige dieser Werke können Besucher demnächst in der neuen Verwaltung bewundern, je nachdem, in welchem Bereich und Stockwerk die Bilder dann letztlich ihren Platz an der Wand finden werden.
Hier präsentiert das Team der MKS einige der fertigen Bilder – die beiden Fotos hat Manfred Raub uns zur Verfügung gestellt: