Gespräch mit der MKS: Nahversorgung auf der Höhe

Gespräch mit der MKS: Nahversorgung auf der Höhe

18. Februar 2021 2 Von Sonja Mersch

Die fehlende Nahversorgung auf der Margarethenhöhe ist regelmäßig Dorfgespräch: Edeka Bitter auf der neuen Höhe hat vor über einem Jahr zugemacht, die Räumlichkeiten stehen seitdem leer. Ein neuer, großer Edeka-Markt soll kommen – vielleicht, irgendwann. Aber bislang hört man darüber nur Spekulationen. Auch über die vielen Leerstände im Stadtteil machen sich die Leute Gedanken. Der Kiosk Sommerburgstraße zum Beispiel: Passiert da denn gar nichts? Wir haben diejenigen gefragt, die es wissen müssen: Vorstand Michael Flachmann und Prokurist Jochen Biefang von der Margarethe Krupp-Stiftung (MKS).

Leerstehendes Edeka-Gebäude: Neues Konzept

Nachdem Edeka Bitter Anfang vergangenen Jahres ausgezogen ist (siehe Bericht), steht die Immobilie am Helgolandring leer. Die Hoffnung mancher Anwohner, dass vielleicht ein neuer Lebensmittelmarkt dort aufmachen könnte, hat sich nicht bestätigt – das war aber auch gar nicht vorgesehen, erklärt Jochen Biefang: „Es handelt sich um ein altes Gebäude mit begrenzter Verkaufsfläche. In den Nachbarstadtteilen sind inzwischen große, neue Edeka-Märkte entstanden. Das Kaufverhalten der Leute hat sich im Laufe der Jahre verändert.“ Viele kauften eher einmal die Woche ein als jeden Tag ein bisschen, das Warenangebot decke heute eine große Palette ab von günstig bis hochpreisig. „Das kann kein Markt mit dieser geringen Größe anbieten“, sagt Michael Flachmann.

Darum gibt es für das alte Edeka-Gebäude andere Pläne: Es soll abgerissen und das Gelände neu bebaut werden. „Wir haben fünf Architekten beauftragt, uns bis April Entwürfe vorzulegen mit ihren Ideen, was an diesem Standort möglich sein könnte“, sagt Michael Flachmann. Gewerbe, Wohnen oder eine Kombination – das sei nicht festgelegt. Einzige Vorgabe: „Es muss zur Margarethenhöhe passen.“

Neuer Edeka: Ja, aber auf welchem Grundstück?

Was bleibt, ist das Problem der fehlenden Nahversorgung auf der neuen Höhe – ein Problem, das die MKS durchaus im Blick hat. „Edeka ist weiterhin gewillt, einen neuen, großen Markt auf der Margarethenhöhe zu bauen“, sagt Michael Flachmann. „Und wir würden ein solches Projekt auch begleiten und unterstützen.“ Allein die Frage nach dem Standort sei noch nicht geklärt. Unter Anwohnern wird immer wieder gemunkelt, dass dafür das Einkaufszentrum rund um Bäcker Peter anvisiert sei. Hier ist die Situation jedoch, wie viele wissen, nicht unkompliziert: Der Stiftung gehört nur die Hälfte des Grundstücks, die Gebäude darauf gehören wiederum über Erbpachtverträge einer Eigentümergemeinschaft.

Die MKS äußert sich nicht zu den genauen Zusammenhängen. Sicher scheint aber, dass es an dieser Stelle viel Verzögerungspotenzial gibt – und die Corona-Situation erschwert wohl mögliche Abstimmungen und Planungen zusätzlich. Die Stiftung möchte sich auch gar nicht so sehr auf das Gelände an der Sommerburgstraße einschießen: „Wir müssen auch über andere Grundstücke nachdenken“, sagt Michael Flachmann. „Alle Grundstücke haben ihre Besonderheiten, und momentan gibt es keines, bei dem wir es in der Hand hätten zu sagen, hier kann man sofort bauen.“

Kiosk Sommerburgstraße: Umbau

An anderer Stelle bewegt sich aber etwas: Der frühere Kiosk an der Sommerburgstraße soll teilweise umgebaut und dann neu vermietet werden. Im Moment sitze noch ein Architekt an den Entwürfen, in den nächsten Monaten könne aber bereits der Bauantrag erarbeitet werden, so Michael Flachmann. Interessenten für die Nutzung der Räume gebe es bereits – aber das ist auch schon alles, was die Stiftung momentan dazu sagen kann und will. So sehr der MKS-Vorstand die Neugier der Anwohner auch verstehen kann: Man wolle nicht schon öffentlich über mögliche Mieter sprechen, wenn andererseits noch nicht einmal die Bauanträge genehmigt seien.

Fotos: Tanja Wuschof