Historische Postkarten in neuer Auflage
Sie zeigen den Marktbrunnen, die Steile Straße, den Brückenkopf – in schwarzweiß, aufgenommen vor über 100 Jahren und als Grußkarten gedruckt. Soetwas besitzen eigentlich nur noch Sammler. Aber: Zwölf historische Ansichtskarten aus dem Jahr 1912 hat die Margarethe Krupp-Stiftung jetzt neu aufgelegt.
Ausstellung im Brückenkopfhaus zeigt das Originalset
Einer der Sammler, die das Originalset noch zu Hause hatten, war Manfred Raub – Künstler auf der Margarethenhöhe. „Ich hatte die Postkarten für die Ausstellung im Brückenkopfhaus zur Verfügung gestellt“, erzählt er. Dort seien die Karten, die in einer Vitrine lagen, Stiftungsvorstand Michael Flachmann aufgefallen. Schnell war die Idee geboren, eine Neuauflage der Karten inklusive Schuber auf den Weg zu bringen. Geplant, getan: Die historischen Karten wurden gescannt und bearbeitet – und zwar von Manfred Raub selbst, der zufällig vom Fach ist.
Stil und Haptik wie das Original
Die digitalen Druckvorlagen gingen dann an die Druckerei Letterjazz in Rüttenscheid, wo sich mit Sven Winterstein ein weiterer Fachmann von der Margarethenhöhe um den eigentlichen Druck kümmerte. Und das mit viel Liebe zum Detail und auf original Heidelberg-Druckmaschinen aus den 60er Jahren. Manfred Raub war selbst vor Ort: „Das war schon toll für mich, mir das anzuschauen“, erzählt er. „Ich war seit Jahrzehnten nicht mehr in einer Hochdruckerei – das war ein Geruch wie vor 47 Jahren, als ich meine Schriftsetzerlehre angefangen habe.“
Die Postkarten wurden genauso gedruckt wie die Vorlage, erklärt er. Eine Haptik „als würde sich die Schrift ins Papier einprägen“, die ganze Anmutung sei eben historisch. Darum sei das neu aufgelegte Postkartenset im Schuber ein echtes Liebhaberstück. Die Motive sind überwiegend die „Klassiker“: Brückenkopf, Gasthaus, Kruppscher Konsum und Marktbrunnen, aber auch viele Aufnahmen von der Steilen Straße.
Hier zeigt Manfred Raub Fotos, die er in der Druckerei gemacht hat:
Verkaufserlös für einen sozialen Zweck
Das Originalset ist 1912 von der Margarethe Krupp-Stiftung herausgebracht worden unter dem Titel „Ansichtspostkarten aus der Gartenvorstadt Margarethenhöhe, Essen/Ruhr“. Kaufen kann man das neu gedruckte Kartenset inklusive Schuber nun für acht Euro entweder direkt bei der MKS, Sommerburgstraße 16, oder in der Petite Papeterie Drange, Laubenweg 11. Der Erlös aus dem Verkauf soll einem sozialen Zweck auf der Margarethenhöhe zugute kommen.
Fotos: Tanja Wuschof