Ehrenamtliche für neuen Fairteiler gesucht
Wohin mit der ungeöffneten Packung Käse, wenn man in den Urlaub fährt? Oder mit den zu viel gekauften Tomaten, dem noch haltbaren Joghurt? Wegwerfen ist eigentlich keine Option: Mittlerweile gibt es viele Menschen, die nach Wegen suchen, ihre Lebensmittel weiterzugeben – auch auf der Margarethenhöhe. Was hier im Stadtteil bisher eher vereinzelt privat organisiert wurde, könnte jetzt ein größeres Projekt werden: Die evangelische Emmaus-Gemeinde hat die Idee angestoßen, einen richtigen „FairTeiler“ aufzubauen – mit abschließbarer Hütte, Kühlschrank und einem Netzwerk aus Helfer:innen. Die gilt es natürlich erst einmal zu finden, erklärt Pfarrerin Anne-Berit Fastenrath bei einem ersten Infotermin, zu dem sich auch erste Interessierte aus dem Stadtteil im Gustav Adolf Haus eingefunden hatten.
Ein Projekt für den ganzen Stadtteil
„Die Initiative kam ursprünglich aus unserem Diakonieausschuss“, erklärt die Pfarrerin. Dieser hatte sich Nachhaltigkeit gleich zwei Jahre in Folge als Jahresthema gewählt und fand die Idee, Lebensmittel auf der Margarethenhöhe zu retten und weiterzugeben, sowohl sozialdiakonisch als auch nachhaltig. Man wolle aber den FairTeiler nicht als Gemeinde betreiben, sondern damit ein Projekt für den ganzen Stadtteil schaffen, das von vielen Menschen mitgetragen werde, sagtt Anne-Berit Fastenrath und fügt mit einem Augenzwinkern hinzu: „Das muss wirklich kein evangelischer Kühlschrank werden.“ Entsprechend begrüße sie auch den Vorschlag der Margarethe Krupp-Stiftung, eine entsprechende Blockhütte nicht vor dem Gustav Adolf Haus aufzustellen, wie ursprünglich angedacht, sondern stattdessen in der Mitte des Stadtteils: am Margarethenhof an der Wortbergrode – und damit auch im Blickfeld der neuen MKS-Verwaltung und in der Nähe des Restaurants Athos.
Hütte mit Kühlschrank könnte am Margarethenhof stehen
Die Kosten für Hütte und Kühlschrank würde die Emmaus-Gemeinde aus diakonischen Mitteln bezahlen, für Fundament und Infrastruktur habe man die MKS mit im Boot, erklärte die Pfarrerin. „Voraussetzung ist aber, dass sich jetzt Leute bei uns melden, die so einen FairTeiler pflegen wollen.“ Zu deren Aufgaben gehöre dann unter anderem das Reinigen von Hütte und Kühlschrank sowie das sorgfältige Aussortieren der dort abgelegten Lebensmittel. Abgelaufenes müsse beispielsweise entsorgt werden, bestimmte verderbliche Produkte mit wie rohes Fleisch oder Fisch dürften erst gar nicht im Kühlschrank landen. Eine entsprechende Liste soll am Kühlschrank hängen, das Putzzeug in einem Schrank bereitstehen.
Einige der Anwesenden signalisierten bereits, dass sie sich die Mithilfe gut vorstellen könnten, und Anne-Berit Fastenrath betonte: „Wenn jetzt noch zusätzlich fünf bis sieben Leute von der Margarethenhöhe dazukommen, organisieren wir nochmal ein Treffen – und dann machen wir es wirklich!“
Interessierte sollten sich möglichst schnell melden per Mail an folgende Adresse:
anne-berit.fastenrath@ekir.de.