Fußgängerschutzverein plant Aktion an der Sommerburgstraße

Fußgängerschutzverein plant Aktion an der Sommerburgstraße

28. Mai 2024 9 Von Sonja Mersch

An der Sommerburgstraße parken zu viele Autos auf Gehwegen: Das findet der Verein Fuß e.V. nicht in Ordnung, weil dadurch oftmals für Fußgänger:innen wenig Platz bleibe – vor allem auf einem längeren Teilstück rechtsseitig, wenn man von der Lührmannstraße in Richtung Brückenkopf fährt. Schon seit mehr als zwei Jahren setzt sich die Essener Ortsgruppe um Wolfgang Packmohr dafür ein, dass das aufhört. Erst vergangene Woche hat der Verein Flyer im Stadtteil verteilt mit der Bitte, die Bürgersteige an der Sommerburgstraße, ganz besonders zwischen Metzendorfstraße bis Laubenweg, freizuhalten. Für Menschen im Rollstuhl oder mit Kinderwagen seien die Wege sonst nicht passierbar, Fußgänger müssten große Umwege in Kauf nehmen oder sogar über die Fahrbahn ausweichen.

Heliumballons als Parkverbotsschilder

Um die Situation zu veranschaulichen und ein Zeichen zu setzen, plant der Fußgängerschutzverein zusammen mit dem Radentscheid für Freitag, 31. Mai, von 16 bis 18 Uhr eine Aktion an der Sommerburgstraße: Mit Helium gefüllte Ballons mit aufgedruckten Parkverbotsschildern sollen, an Bändern und mit Sandsäcken beschwert, auf einem Abschnitt mit besonders oft zugeparkten Gehwegen aufgestellt werden. Etwa 30 Aktive, schätzte Wolfgang Packmohr, werden vor Ort sein, um nochmals Flyer zu verteilen und mit Menschen ins Gespräch zu kommen – mit Betroffenen, die sich mehr Sicherheit wünschen, aber genauso auch mit Kritikern, die sich über die Initiative ärgern. „Wir wollen die Leute ins Boot holen und suchen den Dialog“, betont Wolfgang Packmohr.

Gleichzeitig hat er aber auch eine Bitte an Passanten, die mit der Initiative des Vereins vielleicht nicht einverstanden sind: „Wir möchten nicht beschimpft werden. Wir haben nichts gegen die Margarethenhöhe und sind auch keine Hardliner, die alle Autos abschaffen wollen. Wir möchten nur nicht, dass Menschen im wahrsten Sinne des Wortes unter die Räder kommen.“

Hintergrund:

Auf die Margarethenhöhe aufmerksam geworden sei der Verein vor ungefähr zwei Jahren, nachdem Menschen mit Rollatoren den Gehweg an der Sommerburgstraße nicht nutzen konnten. „Das geht natürlich nicht, dass man teils nur 40 oder 50 Zentimeter Durchgangsbreite hat“, sagt Wolfgang Packmohr. Weitere Zuschriften und Anrufe, auch von Anwohner:innen selbst, hätten den Verein darin bestätigt, dass etwas passieren müsse. „Der Gehweg ist schließlich für die Fußgänger da, auch radfahrende Kinder müssen bis zu einem bestimmten Alter den Gehweg nutzen.“

In einem Antrag im Jahr 2022 hatte Fuß e.V. Politik und Verwaltung gebeten, Maßnahmen zu ergreifen, um das Parken an der Sommerburgstraße zu verhindern. Etwa das Aufstellen von Pollern wäre aus Sicht des Vereins dazu geeignet gewesen. Der Verkehrsausschuss habe darauf verwiesen, dass das Parken auf den Gehwegen rechts in Fahrrichtung Brückenkopf ohnehin verboten sei – man sehe keinen Handlunsgbedarf. Strengere Kontrollen durch das Ordnungsamt seien jedoch nicht erfolgt, so Wolfgang Packmohr.

„Alternative Parkflächen wären vorhanden“

Oft müsse der Verein sich vorwerfen lassen, dass konkrete Alternativen fehlen – schließlich könnten sich Autos von Anwohner:innen nicht einfach in Luft auflösen. Man habe jedoch vor Kurzem eine Bestandsaufnahme vor Ort gemacht und festgestellt, dass in der Nähe durchaus Flächen vorhanden wären, die man als ordnungsgemäßen Parkraum zur Verfügung stellen könnte. Jedoch müssten dafür Verwaltung und Politik tätig werden, betont Wolfgang Packmohr. Ziel des Vereins zusammen mit Radentscheid Essen sei es, bis Ende dieses Jahres eine Lösung auf den Weg zu bringen.

Foto: Tanja Wuschof