
Fußgängerschutzverein plant Aktion an der Sommerburgstraße
An der Sommerburgstraße parken zu viele Autos auf Gehwegen: Das findet der Verein Fuß e.V. nicht in Ordnung, weil dadurch oftmals für Fußgänger:innen wenig Platz bleibe – vor allem auf einem längeren Teilstück rechtsseitig, wenn man von der Lührmannstraße in Richtung Brückenkopf fährt. Schon seit mehr als zwei Jahren setzt sich die Essener Ortsgruppe um Wolfgang Packmohr dafür ein, dass das aufhört. Erst vergangene Woche hat der Verein Flyer im Stadtteil verteilt mit der Bitte, die Bürgersteige an der Sommerburgstraße, ganz besonders zwischen Metzendorfstraße bis Laubenweg, freizuhalten. Für Menschen im Rollstuhl oder mit Kinderwagen seien die Wege sonst nicht passierbar, Fußgänger müssten große Umwege in Kauf nehmen oder sogar über die Fahrbahn ausweichen.
Heliumballons als Parkverbotsschilder
Um die Situation zu veranschaulichen und ein Zeichen zu setzen, plant der Fußgängerschutzverein zusammen mit dem Radentscheid für Freitag, 31. Mai, von 16 bis 18 Uhr eine Aktion an der Sommerburgstraße: Mit Helium gefüllte Ballons mit aufgedruckten Parkverbotsschildern sollen, an Bändern und mit Sandsäcken beschwert, auf einem Abschnitt mit besonders oft zugeparkten Gehwegen aufgestellt werden. Etwa 30 Aktive, schätzte Wolfgang Packmohr, werden vor Ort sein, um nochmals Flyer zu verteilen und mit Menschen ins Gespräch zu kommen – mit Betroffenen, die sich mehr Sicherheit wünschen, aber genauso auch mit Kritikern, die sich über die Initiative ärgern. „Wir wollen die Leute ins Boot holen und suchen den Dialog“, betont Wolfgang Packmohr.
Gleichzeitig hat er aber auch eine Bitte an Passanten, die mit der Initiative des Vereins vielleicht nicht einverstanden sind: „Wir möchten nicht beschimpft werden. Wir haben nichts gegen die Margarethenhöhe und sind auch keine Hardliner, die alle Autos abschaffen wollen. Wir möchten nur nicht, dass Menschen im wahrsten Sinne des Wortes unter die Räder kommen.“
Hintergrund:
Auf die Margarethenhöhe aufmerksam geworden sei der Verein vor ungefähr zwei Jahren, nachdem Menschen mit Rollatoren den Gehweg an der Sommerburgstraße nicht nutzen konnten. „Das geht natürlich nicht, dass man teils nur 40 oder 50 Zentimeter Durchgangsbreite hat“, sagt Wolfgang Packmohr. Weitere Zuschriften und Anrufe, auch von Anwohner:innen selbst, hätten den Verein darin bestätigt, dass etwas passieren müsse. „Der Gehweg ist schließlich für die Fußgänger da, auch radfahrende Kinder müssen bis zu einem bestimmten Alter den Gehweg nutzen.“
In einem Antrag im Jahr 2022 hatte Fuß e.V. Politik und Verwaltung gebeten, Maßnahmen zu ergreifen, um das Parken an der Sommerburgstraße zu verhindern. Etwa das Aufstellen von Pollern wäre aus Sicht des Vereins dazu geeignet gewesen. Der Verkehrsausschuss habe darauf verwiesen, dass das Parken auf den Gehwegen rechts in Fahrrichtung Brückenkopf ohnehin verboten sei – man sehe keinen Handlunsgbedarf. Strengere Kontrollen durch das Ordnungsamt seien jedoch nicht erfolgt, so Wolfgang Packmohr.
„Alternative Parkflächen wären vorhanden“
Oft müsse der Verein sich vorwerfen lassen, dass konkrete Alternativen fehlen – schließlich könnten sich Autos von Anwohner:innen nicht einfach in Luft auflösen. Man habe jedoch vor Kurzem eine Bestandsaufnahme vor Ort gemacht und festgestellt, dass in der Nähe durchaus Flächen vorhanden wären, die man als ordnungsgemäßen Parkraum zur Verfügung stellen könnte. Jedoch müssten dafür Verwaltung und Politik tätig werden, betont Wolfgang Packmohr. Ziel des Vereins zusammen mit Radentscheid Essen sei es, bis Ende dieses Jahres eine Lösung auf den Weg zu bringen.
Foto: Tanja Wuschof
„Alternative Parkflächen wären vorhanden“
wenn ich auch nicht von der Parksituation an der Sommerburgstraße betroffen bin, so interessiert mich dennoch als Bewohner des Stadtteils das Ergebnis dieser durchgeführten Bestandsaufnahme. Wo ist diese ordnungsgemäße Parkfläche? Kann schon heute dort geparkt werden? Um Antwort wird gebeten.
Ich bin dankbar, dass man dieses Situation auf der Höhe einmal visualisiert und deutlich gemacht hat – das sage ich als ein Bewohner und Autofahrer der Höhe. Der es im übrigen auch schon mit mal einem Kinderwagen nicht ohne große Umwege bzw. Selbstgefährdung geschafft hat, die Bedarfsampel für Fußgänger an der Haltestelle Laubenweg zu erreichen, weil die Durchgänge durch parkende Autos stark verengt waren und ein Durchkommen auf dem Gehweg unmöglich war.
Am Extraschichtabend – auch exemplarisch – stieg ich am Laubenweg aus dem Extraschicht-Bus aus und prallte direkt vor ein Auto.
Dies ist eine Schilderung des persönlich Erlebten. Und mal abgesehen davon, dass es nicht für jedes Auto Parklätze direkt vor der Tür geben kann, möchte ich die Kritiker und sich persönlich Angegriffenen fragen, ob es für sie in Ordnung ist, das viele Menschen Eingriffe in ihren Verkehrsraum akzeptieren müssen, nur um für ein Auto Parkraum zu erobern?
Irgendwo habe ich mal gelernt, dass Bushaltestellen freizuhalten sind. Auch habe ich gelernt, wo ich mein Auto parken darf und wo nicht. Und wenn es mir mal nicht passt, muss ich halt etwas weiter weg parken. Ein „Gehweg“ ist zum Gehen und ein „Fahrweg“ zum Fahren und Parken gedacht – eigentlich ganz einfach.
Nur weil die angetroffenen Personen nicht von hier kommen, bedeutet es zudem nicht, dass kein Missstand existiert.
Das muss man dann auch mal aushalten können, wenn jemand die Wahrheit spricht oder zumindest mal Verständnis zeigen und über das eigene Handeln nachdenken. Da sind auch keine bösen Mächte oder die Grünen im Spiel und sicher auch keine Verschwörer.
Vielleicht ist es auch gerade im Interesse der Autofahrenden selbst die BV, Politik und Administration um eine Klärung der Situation zu veranlassen. Letztlich sind es ja diese Fahrzeuge, welche wider StVO dort stehen; potentiell und grundsätzlich besteht damit immer die Gefahr ein Knöllchen zu bekommen. Das liegt dann nicht schon wieder an den Fußgängern, das liegt dann schon am Fahrer selbst. Also los – macht Politik und parkt um!
Nur weil es die Stadtadministration nicht auf die Reihe bekommt oder bislang „duldet“, heißt es nicht, dass es nicht irgendwann einmal passiert und ein Knöllchen steckt. Als Fußgänger – also ich auf meinem Weg zur Ampel – fühle mich nicht in der Pflicht eine Klärung herbeizuführen, ich darf aber durchaus darauf hinweisen, wenn jemand quer auf dem Gehweg parkt. Ich erhoffe mir einfach gegenseitige Rücksicht, Verständnis, dass mir mein Raum gewährt wird und ich nicht behindert werde. Ich revanchiere mich und führe meine Unterhaltungen hingegen nicht auf der Kreuzung, sondern bleibe auf meinem Gehweg. Das sollten wir alle hinbekommen.
Frankreich und die Schweiz sind da übrigens schon viel weiter. Da fährt man als Anwohner zwar in die Stadt zum Be- und Entladen, aber dann bitte auch schnell raus auf den zentralen Parkplatz, wo das Auto viel besser steht. Dort ist man allerdings bei Sanktionen auch viel schneller, konsequenter unterwegs und die Knöllchenschreiber nicht ganz so rücksichtsvoll. Man kann sagen was man will, die Stadt Essen ist schon nett zu den Autofahrenden und die verhängten Gelder wirklich putzig. Da sollten wir dankbar sein, gerade weil auf der Höhe lange Zeit gar keiner hingeguckt hat. Danke Essen!
Interessant ist, dass Leute, die selbst nicht auf der Margarethenhöhe wohnen und selbst aber auch Auto fahren, zur Margarethenhöhe kommen und protestieren. Wahrscheinlich fahren sie nach Hause und parken schön vor der eigenen Tür.
Es ist leicht, sich zu beschweren, aber wo sollen die Autos denn parken! Es wäre schön, wenn sich darüber mal Gedanken gemacht werden würden.
Hallo Frau Kallweit, ich stimme Ihnen da komplett zu.
Die Bewohner unseres Stadtteils sind da leider in eine Dilemma-Situation. Enge Straßen, schmale oder keine Gehwege, wenig Parkraum, viele Menschen.
Um dieses Thema „wird sich gekümmert“, doch nicht von Fuss e.V., der durch die Stadtteile zieht ohne die Gesamt-Situation zu kennen oder zu bewerten.
Ganz genau.
Da haben Sie Recht keiner der Teilnehmer mit denen ich gesprochen habe kommt von der Höhe desweiteren waren es zwei Vereine an dieser Aktion beteiligt mit unterschiedlichen Interessen die einen wollen die dort geparkten Autos weg haben die anderen mehr Raum für Fahrradfahrer die auch nichts auf dem Gehweg verloren haben.
Sinnvolle Lösungen wurden nicht genannt die sollen die Anwohner mit der MKS und der Stadt finden.
Aussagen wie dann sollen die Rollifahrer usw.doch einfach im vorbeifahren die Autos beschädigen oder laut HR.Packmohr die Autos auf die Fahrbahn stellen damit würde der Verkehrsfluss gedrosselt und wäre Legal helfen in keinster Weise weiter.
Vereine, die bestimmte Interessen vertreten sind ja ganz wichtig (wie ADAC, AvD, freiw. Feuerwehr etc), aber die sollen Betroffene informieren, Interessenten bei DEREN Anspruchsdefiziten unterstützen, sich untereinander austauschen, in diesem Fall die Verantwortlichen (Stadt mit BV etc) auffordern, den Mangel zu beseitigen.
Aber nicht für evtl. Verursacher die Verfolger und Regler spielen, da überschreiten sie Grenzen.
Erst recht dürfen sie sich nicht heruasnehmen, Betroffene, die nicht explizit die Meinung der Veranstalter treffen, anherrschen oder zurechtweisen.
Kein Tempo 30 km/h auf der Sommerburgstraße!
Protestiert gegen den Antrag der SPD !
Dr. Detlef Bunk eröffnet auch hier für Sie: den Kulturkampf.