Führungen am Tag des offenen Denkmals
Auch in diesem Jahr bieten das Ruhr Museum und die Bürgerschaft Essen-Margarethenhöhe e. V. im Rahmen des „Tages des offenen Denkmals“ am Sonntag, 8. September, kostenlose Führungen durch die Gartenstadt Essen-Margarethenhöhe sowie Schmiedevorführungen im benachbarten Halbachhammer an.
Führungen durch die Margarethenhöhe
Um 10 Uhr und um 15 Uhr geht es bei den 90-minütigen Führungen um die Baugeschichte sowie die ehemalige und aktuelle Wohnsituation in der Gartenstadt.
Die Führung um 11 Uhr widmet sich in 120 Minuten der Geschichte, der Architektur und der Wohnkultur der Gartenstadt.
Die Führung „Kunst auf der Margarethenhöhe“ um 14 Uhr berichtet über die 1920er- und 1930er-Jahre, als die Margarethenhöhe eine der berühmtesten Künstlersiedlungen war. Sie führt durch das Kleine Atelierhaus und zu den bis heute erhaltenen Kunstwerken in der Siedlung.
Treffpunkt für alle Führungen ist das Torhaus, Am Brückenkopf / Ecke Steile Straße. Festes Schuhwerk und wetterfeste Kleidung wird empfohlen.
Anmeldung erforderlich
Für die Führungen um 10 und 15 Uhr per E-Mail an museum@buergerschaft-margarethenhoehe.de.
Für die Führungen um 11 und 14 Uhr beim Besucherdienst Ruhr Museum, Montag bis Freitag von 9 bis 16 Uhr unter 0201 24681 444 oder per E-Mail an besucherdienst@ruhrmuseum.de.
Schmiedevorführungen im Halbbachhammer
Von 14 Uhr bis 18 Uhr gibt es am Tag des Denkmals im Halbachhammer im Nachtigallental, Altenau 12, besondere Schmiedevorführungen. Mit Bezug auf die Experimente Friedrich Krupps zur Herstellung von Tiegelgussstahl Anfang des 19 Jahrhunderts wird das Schmiedeteam des Ruhr Museums dieses bahnbrechende Verfahren experimentell nachvollziehen.
Die Teilnahme ist kostenlos und ohne Anmeldung möglich.
Infos zu den Denkmälern:
Die Siedlung
Die Essener Margarethenhöhe gilt als eine der schönsten Gartenstädte Deutschlands. Als private Stiftung Margarethe Krupps wurde sie durch die Stadt Essen von dem Stadtplaner und Architekten Georg Metzendorf von 1909 bis 1934/38 in 29 Bauabschnitten errichtet. Unter Denkmalaspekten gilt die Siedlung als Gesamtkunstwerk, bei der vom städtebaulichen Entwurf bis zur Gestaltung von baulichen Details und der Einbettung in umgebende Waldparks alles einer ganzheitlichen Planung und Ausführung unterlag.
Die Margarethenhöhe ist keine Krupp’sche Werks- oder Arbeitersiedlung, sondern ein Wohnort für alle Essener Bürger. Die Siedlung bietet ein in sich geschlossenes Bild, da Metzendorf für die komplette Planung, wie für Straßen und Grünanlagen, verantwortlich war. In mehreren Bauabschnitten bis 1938 fertiggestellt und nach dem zweiten Weltkrieg wieder aufgebaut, steht die Margarethenhöhe seit 1987 in weiten Teilen unter Denkmalschutz.
Der Halbachhammer
Der Halbachhammer ist eine Schenkung Gustav Krupp von Bohlen und Halbachs an die Stadt Essen. Die um 1417 erstmals urkundlich erwähnte Anlage wurde nach 500jähriger aktiver Betriebszeit als letzte Anlage ihrer Art im Siegerland um 1900 stillgelegt. Gustav Krupp von Bohlen und Halbach veranlasste ihre Überführung nach Essen und ließ sie 1935/36 im Nachtigallental – in Sichtweite zur Margarethenhöhe – betriebsfertig wiedererrichten.
Technikgeschichtlich repräsentiert der Halbachhammer eine „Hammerhütte“. Diese verband auf der Grundlage von Wasserkraft und Holzkohle einen aufeinander bezogenen Hütten- und Schmiedeprozess unter einem Dach. Der Zweck der Anlage bestand darin, aus kohlenstoffangereichertem und spröden Roheisen durch einen erneuten Schmelz- („Frischen“) und Schmiedeprozess „Schmiedeeisen“, d. h. Stahl, zu erzeugen. Europaweit ist der Halbachhammer eines der äußerst raren Denkmäler, die diese vorindustrielle Technik der Stahlerzeugung repräsentieren. Im Gefolge umfangreicher Restaurierungsarbeiten ist der schwere Aufwerfhammer im November 2010 erstmals seit den 1930er Jahren wieder unter Wasser gelaufen.
Nähere Informationen zum Programm am „Tag des offenen Denkmals“ gibt es auf der Website.
Foto: Tanja Wuschof