Ein voller Erfolg: Feierabendmarkt soll weitergehen

Ein voller Erfolg: Feierabendmarkt soll weitergehen

1. Oktober 2023 0 Von Sonja Mersch

Nach 13 Runden Feierabendmarkt auf der Margarethenhöhe seit April ziehen die Initiatoren eine positive Bilanz: „Aus unserer Sicht war das ein voller Erfolg“, sagt Michael Flachmann, Chef der Margarethe Krupp-Stiftung. „Wir haben gutes Feedback von den Beteiligten bekommen. Viele können sich vorstellen, bis in die Weihnachtszeit weiterzumachen.“ Entsprechende Anfragen seien von einem Großteil der 15 Händler gekommen, die den neuen Feierabendmarkt auf dem Kleinen Markt mit Leben gefüllt hatten. „Der Startimpuls, den wir geben wollten, ist gelungen“, findet Michael Flachmann. Die von der MKS im gesamten Zeitraum bezahlten Standmieten seien für viele inzwischen nicht mehr der ausschlaggebende Punkt, alle zwei Wochen da zu sein – so sei es ihm zurückgemeldet worden. Auch die Bevölkerung habe großes Interesse daran, dass der Feierabendmarkt fortgeführt werde. Einen Haken könnte es dabei aber geben: Die Bürgerschaft stellte im Rückblickgespräch mit der MKS klar, dass sie den Auf- und Abbau der Bänke und Pavillons in Zukunft nicht mehr ohne Hilfe sicherstellen könne.

Kommunikationszentrum

„Auch wir haben viel Zuspruch bekommen, der Markt ist ein Kommunikationszentrum geworden. Hier treffen sich sogar Stammtische und kleine Seniorenclübchen“, berichtet Christian Henkes von der Bürgerschaft Essen-Margarethenhöhe, die jedesmal auch selbst mit einem Getränkestand auf dem Markt vertreten war. Wenn der Feierabendmarkt nun über den September hinaus verlängert werden sollte, müssten deutlich mehr Helfer ab 14 Uhr bereit stehen, um eine halbe Stunde lang Bierzeltgarnituren und Zelte aufzustellen – und gegen 20 Uhr alles wieder abzubauen. Christian Henkes: „Wir von der Bürgerschaft können das alleine nicht leisten.“

Auf- und Abbau neu organisieren

Um diese Problematik zu lösen, wurden im Gespräch mit der MKS verschiedene Möglichkeiten diskutiert: So könne man an den ohnehin ungemütlicheren Herbst- und Winterterminen weniger Bänke aufstellen und dafür mehr Stehtische, die deutlich leichter zu tragen seien. Denkbar sei auch, bezahlte Helfer zu engagieren oder reihum auch die Standbetreiber:innen beim Auf- und Abbau mit in die Pflicht zu nehmen. Die MKS kündigte an, für die Zukunft gezielt Leute anzusprechen und Kooperationen zu suchen.

Treffpunkt statt traditioneller Verkauf

Mit einem traditionellen Wochenmarkt im eigentlichen Sinne habe der Feierabendmarkt übrigens nicht mehr viel zu tun, darüber waren sich Bürgerschaft und MKS einig. „Es gibt kaum klassischen Marktstände mit einem Verkaufsangebot“, sagte Christian Henkes. So sei der Feierabendmarkt aber auch gar nicht gedacht gewesen, betonte Michael Flachmann: „Wir wollten eine Veranstaltung mit Aufenthaltsqualität für die Margarethenhöhe schaffen, das Treffen stand immer im Fokus.“ Für das eigentliche Angebot der Händler sei letztlich die Essener Verwertungs- und Betriebs GmbH (EVB) zuständig, die das Angebot der Wochenmärkte in der Stadt koordiniert. Entsprechende Händler müssten sich dafür natürlich erst einmal melden. Christian Henkes regte an, bei entsprechendem Interesse für neue Verkaufsstände auch die Bereiche rund um den Kleinen Markt zu bespielen, wie die Bürgerschaft es beim Kreativmarkt schon erfolgreich ausprobiert hat.

Neuauflage in 2024 geplant

Für Veränderungen und Nachbesserungen zeigte sich die Margarethe Krupp-Stiftung grundsätzlich offen – vor allem mit Blick aufs neue Jahr: „Wir gehen davon aus, dass es 2024 ab dem Frühjahr in ähnlichem Stil weitergehen wird“, sagte Michael Flachmann. Dass die MKS dann nochmals die Standmieten übernehmen wird, scheint eher unwahrscheinlich – einzig für die restlichen Wochen des laufenden Jahres könnte es noch einmal einen Zuschlag von 50 Prozent geben, deutete der MKS-Chef an. „Im neuen Jahr würden wir uns dann aber in anderer Form einbringen“, versprach er. Vielleicht gibt es dann auch eine Lösung für das Auf- und Abbauproblem.

Der nächste Feierabendmarkt wird nun also voraussichtlich am 11. Oktober stattfinden – Aufbauhelfer ab 14 Uhr werden aber tatsächlich dringend gebraucht, wenn weiterhin Sitzgelegenheiten zur Verfügung stehen sollen.

Foto: Tanja Wuschof