Schönere Stromkästen fürs Dorf: Helfer gesucht
Viele graue Stromkästen auf der alten und neuen Margarethenhöhe sollen bunt werden: Wir haben bereits darüber berichtet, dass sie bemalt werden sollen. Für rund 30 Kästen der Telekom gibt es inzwischen eine Erlaubnis, und so wollen die Akteure bald damit beginnen, erste Kästen zu grundieren und danach zu bemalen. Und das nicht alleine: „Wir suchen noch Mitstreiter, die uns beim Malen helfen“, sagt Manfred Raub, der auf der alten Höhe wohnt und als Künstler an den Malaktionen mitwirkt.
Erlaubnis zum Bemalen der ersten Kästen
Die Idee zum Verschönern der grauen Verteilerkästen hatte Jürgen Mette, Anwohner der neuen Margarethenhöhe, schon vor mehr als zwei Jahren: „Nach unserem Insel-Frühling waren noch ein paar Euro übrig, die ich gerne in Farbe investiert hätte, um hier das Insel-Feeling grafisch etwas hervorzuheben.“ Damals habe es noch an Mitstreitern gefehlt. Doch das hat sich geändert: Die Bürgerschaft ist mit an Bord, und sowohl Bezirksvertretung III als auch Privatleute haben zusätzliches Geld zur Verfügung gestellt. „Wir müssen spezielle wasserbasierte Acrylfarben und eine entsprechende Grundierung verwenden“, so Jürgen Mette. Gar nicht so einfach sei es gewesen, die Eigentümer der einzelnen Stromkästen ausfindig zu machen, um eine Erlaubnis einzuholen, berichtet er. Für die ersten rund 30 Kästen sei das aber jetzt gelungen.
Historische und maritime Motive
Insgesamt haben die Initiatoren um Jürgen Mette mittlerweile mehr als 70 Stromkästen auf der Margarethenhöhe in einem Buch aufgelistet und Motivideen entwickelt. Die Malereien dürfen wegen einer möglichen Erwärmungsgefahr nicht zu dunkel sein, und alle Motive müssen vorher in Form einer Skizze eingereicht werden, erklärt Jürgen Mette. Motivvorgaben gebe es auch: auf der alten Höhe eher historische Ansichten, auf der neuen Höhe, angelehnt an die Inselwelt, Motive zu den ostfriesischen Inseln. In der Siedlung rechts der Sommerburgstraße wären Halbachhammer oder alter Bauer Barkhoff naheliegend. Für die Stromkästen der alten Margarethenhöhe steht Manfred Raub bereit, der im Atelier am Laubenweg malt und Kurse gibt und auf umfangreiches historisches Bildmaterial zur Inspiration zurückgreifen kann.
Prototyp entstand im Sommer
Ein erster Prototyp ist diesen Sommer bereits entstanden (wir haben berichtet), um Farbe und Vorgehensweise zu testen: In der Nähe des neuen Bücherschranks an der Sommerburgstraße, gegenüber der Tankstelle, hat die Künstlerin Hemalatha Paratharasa von Hema’s Art einen grauen Stromkasten in ein farbenfrohes „Bücherregal“ verwandelt. Weitermachen wollen Manfred Raub und sie nun an der Sommerburgstraße 245: Hier ist ein Fantasiemotiv der alten Sommerburg geplant.
Helgolandring/Wangeoogweg Mögliches Motiv (Montage)
Reinigen, Bemalen, Eigentümer finden
Wenn jemand Lust hat und sich zutraut, beim Verschönern der Verteilerkästen zu helfen, darf er sich gerne bei der Bürgerschaft Essen-Margarethenhöhe melden. Auch Kindergruppen sind willkommen, vor allem Motive auf der neuen Margarethenhöhe dürften für sie leicht mitzugestalten sein. Hilfe wird außerdem benötigt, um die Kästen vor der Bemalung gründlich zu reinigen – und, weiterhin, auch bei der Suche nach den Eigentümern. „Wenn Nachbarn zum Beispiel Techniker an den Kästen arbeiten sehen, bitte nachfragen, wer der Eigentümer ist, und uns Bescheid geben, wir kümmern uns dann um die Nachverfolgung“, schreibt die Bürgerschaft auf ihrer Internetseite. Wer möchte, kann die Aktion auch finanziell unterstützen, auf der Homepage findet ihr eine Kontonummer der Bürgerschaft, und bei den Malaktionen sollen Sammelbüchsen aufgestellt werden.
Hier gehts zur Internetseite der Bürgerschaft mit allen Kontakt- und Spendenmöglichkeiten.
Steile Straße/Sommerburgstraße
Mögliches Motiv (Skizze)
Titelfoto: Tanja Wuschof
Fotos der Stromkästen und Skizzen: mit freundlicher Genehmigung von Jürgen Mette & Manfred Raub
Aktueller Stand dazu auch über die Webseite der Bürgerschaft https://www.buergerschaft-margarethenhoehe.de/
Die Idee finde ich super!
Ich finde die Stromkästen, wenn sie so schön bemalt werden, echt super. Es sieht doch viel besser aus, als die verschmierten. Im voraus schon mal danke an alle, die sich beteiligen.
Kitschalarm!
Mal davon abgesehen, dass das vermutlich dem Denkmalschutz widerspricht, gibt es auch Menschen, denen das nicht gefallen wird und die dann damit leben müssen.
Was kommt als nächstes? Toskana-Motive mit Vespa auf Garagentoren?
Hallo Hans Jürgen, danke für Ihren Kommentar. Sie haben Recht, nicht jedem wird alles gefallen. Genehmigt sind die Motive nach Aussagen der Initiatoren bereits, sie werden aber natürlich nicht 1:1 so aussehen, wie auf den Skizzen. Vielleicht gefallen Ihnen die Bilder „in echt“ ja dann zumindest besser als die bisherigen Schmierereien auf den Kästen. Viele Grüße!
Die gemalten Motive sind mit Scherheit ansehnlicher als die ungelenken Schmierereien.
Wenn die Motive auch noch einen Bezug zu der entsprechenden Straße oder der Höhe selbst haben, können sie nur noch verschönern.
Der Eisenbahnzug an der Ecke Sommerbuirg- / Metzendorfstraße, der Leuchtturm und der gemalte Bücherschrank sind doch gelungene Beispiele.