Stimmzettel für Kinder und Jugendliche
Wen würden Kinder und Jugendliche wählen, wenn sie eine Stimme hätten? Wer würde zum Beispiel Essens Oberbürgermeister werden? Das lässt sich herausfinden: Im Maggi, dem Kinder- und Jugendtreff der Evangelischen Emmaus-Gemeinde im Gustav Adolf Haus, steht seit Montag eine Wahlurne. Alle Kinder und Jugendlichenvon der Margarethenhöhe, die unter 16 Jahre alt sind, sind aufgerufen, noch bis Mittwoch, 2. September, zwischen 13 und 17 Uhr ihr Kreuzchen zu machen. „Damit können sie zeigen, dass ihnen die Politik in unserer Stadt nicht egal ist“, sagt Jugendleiter Konstantin Lobert (den wir hier vor kurzem vorgestellt haben). Schon einige junge Menschen von der Margarethenhöhe hätten seit Montag ihr U16-Wahlrecht im Maggi wahrgenommen.
Schon früh lernen, was Demokratie ist
„Anders als vielleicht viele Menschen glauben, haben auch Personen unter 16 eine Meinung und sollten somit auch ein Recht erhalten, aktiv Demokratie mitzugestalten“, sagt der Jugendleiter. „In Zeiten des Rechtsrucks in Deutschland und Europa ist es wichtig, Demokratieretter auszubilden. Deshalb ist es für uns sehr wichtig, dass Kinder und Jugendliche schon früh an demokratische Prozesse herangeführt werden. Kinder und Jugendliche sollten schon früh lernen, das es ein Privileg ist, wählen zu dürfen.“
Ergebnisse werden vor der Kommunalwahl veröffentlicht
Die U16-Wahl sei eine Möglichkeiten zu zeigen, wie Kinder und Jugendliche die Politik unserer Stadt gestalten würden. Die Ergebnisse der U16-Wahl werden vor der Kommunalwahl veröffentlicht. Und Konstantin Lobert findet, die Erwachsenen sollten sich an den Ergebnissen der U16-Wahl orientieren, wenn sie am 13. September zur „echten“ Kommunalwahl gingen: „Schließlich müssen vor allem die Kinder und Jugendlichen mit den Entscheidungen von heute leben.“
Wettbewerb um die schönste Wahlurne
Der Landesjugendring NRW unterstützt U16-Wahlen in Kinder- und Jugendeinrichtungen neun Tage vor den Kommunalwahlen, stellt zum Beispiel Vorlagen für Stimmzettel zur Verfügung und zeichnet sogar die schönste selbst gebastelte Urne aus. So eine gibts im Maggi natürlich auch: „Die haben die Jugendlichen am Freitagabend am Freitagabend noch voller Elan gezaubert“, sagt Konstantin Lobert. Ihr seht die Urne oben auf dem Foto.
Mehr Infos zu den U16-Wahlen des Landesjugendring NRW findet ihr hier.
Update 7. September 2020: Stadtweit haben sich 1519 Jugendliche unter 16 Jahren an dieser U16-Wahl beteiligt. Die Wahlurnen standen in zwölf Jugendhäusern und Schulen, unter anderem im Maggi-Treff am Gustav Adolf Haus auf der Margarethenhöhe. Hier gaben die meisten Jugendlichen ihre Stimme der CDU, SPD und Grüne rangieren gleich dahinter. Mehr als die Hälfte entschieden sich für den bisherigen Oberbürgermeister Thomas Kufen.
Die Ergebnisse für die gesamte Stadt kann man bei Townload nachlesen. Sie sehen folgendermaßen aus: Auch hier gaben die meisten Kinder und Jugendlichen ihre Stimme der CDU (421 Stimmen), als zweitbeste Partei schnitten die Grünen ab (390 Stimmen). Im Mittelfeld landeten SPD (178 Stimmen) und FDP (154 Stimmen), gefolgt von der Linken (108 Stimmen). Schlusslichter wurden Tierschutzpartei (97 Stimmen), EBB (59 Stimmen), AfD (51 Stimmen) und Die Partei (47 Stimmen). Weit abgeschlagen blieben SLB (7 Stimmen), DKP (5 Stimmen), Piraten (1 Stimme) und Volt (1 Stimme).
Bei der OB-Wahl entschieden sich 47% der U16-Wähler für Amtsinhaber Thomas Kufen. Mehrdad Mostofizadeh (Grüne) bekam 19% der Stimmen, SPD-Kandidat Oliver Kern 11%. Die weiteren Ergebnisse: Daniel Kerekeš (Die Linke) 8%, Karlgeorg Krüger (FDP) 5%, Annie Tarrach (Die Partei) 5%, Harald Parussel (AfD) 4%, Peter Köster (DKP) 1%, Detlef Albert Fergée (NPD) 0%.