
Der Osterhase war im Dorf
Sonja Mersch
Wer heute einen Osterspaziergang über die Margarethenhöhe macht, könnte unterwegs die eine oder andere Überraschung finden: Denise Drange hat in den vergangenen Tagen fast 300 kleine Tütchen gepackt und sie über Nacht im Dorf versteckt – auf der alten und neuen Margarethenhöhe. „Wir wollten einfach mal wieder was Schönes machen“, sagt die Inhaberin der Petite Papeterie Drange am Laubenweg. Im ersten Lockdown vor gut einem Jahr habe es so viele Aktionen gegeben: Regenbögen in den Fenstern, Kreidesprüche auf der Straße und Balkonmusik. „Aber im Moment gibt es fast gar nichts mehr“, so Denise Dranges Eindruck. “Die Ostertütchen können die Kinder teilweise schon alleine suchen, oder die ganze Familie macht einen Spaziergang und es gibt unterwegs ein bisschen was zu entdecken.“
Acht Stunden lang Tüten gepackt
Acht Stunden lang hat Denise Drange am Karfreitag mit der ganzen Familie zu Hause kleine Überraschungen in Brottüten gepackt, sie mit bunten Osterstickern beklebt und zugebunden. Auf Plastiktüten habe sie bewusst verzichtet in der Hoffnung, dass es nicht regnen wird. „Aber natürlich mussten wir die Süßigkeiten hygienisch und coronagerecht verpacken“, sagt Denise Drange und appelliert an alle kleinen und großen Kinder, bitte keinen Verpackungsmüll liegen zu lassen.

Alte Höhe, neue Höhe und Wald
Wo kann man nun die Ostertütchen finden? „Wir haben auf der alten Margarethenhöhe welche versteckt, auf der anderen Seite in Richtung Lehnsgrund, Hülsmannshof und Nachtigallental und auf der neuen Margarethenhöhe“, verrät Denise Drange, „und ein bisschen auch im Wald, aber nicht so weit rein.“ Manche Tüten seien leicht, andere etwas schwieriger zu finden, damit für jedes Alter etwas dabei ist. „Wir haben außerdem darauf geachtet, dass keine Hunde drankommen. Viele Tüten sind in mittlerer Höhe aufgehängt, ein paar auch etwas höher, so dass nur Erwachsene drankommen. Natürlich nicht an denkmalgeschützten Laternen.“
Natürlich, so Denise Drange, dürften sich auch Erwachsene ein Tütchen mitnehmen, wenn sie eines finden. „Wenn der Inhalt dann eher zu einem Kind passt, kann man ja einfach tauschen oder die Tüte an jemanden weitergeben“, sagt Denise Drange.

Fotos: Tanja Wuschof/Denise Drange
Etwas verspätet, aber umso herzlicher:
Ein dickes Dankeschön an Denise Drange und ihr Team, dass sie sich die Zeit genommen haben, diese Aktion durchzuführen. In der aktuell schwierigen Zeit, in der besonders die Kinder leiden, weil der Alltag komplett durcheinandergeraten ist, sind solche Gesten einfach ein Geschenk. Vielleicht fehlte in diesem Jahr das eine oder andere Osternest, weil Verwandtenbesuche an den Feiertagen ausfielen. Wie schön, dass die Überraschungen an Zäunen, Hecken oder Masten hingen. Eine wunderbare Idee, vielen Dank dafür.
Und wir sind alle hoffnungsvoll, dass noch in diesem Sommer die Lage sich so entspannt, dass das „Café Drange“ wieder den Kaffee vor der Tür anbieten kann. Denn so einige Menschen werden die Kontakte dort zur Zeit schmerzlich vermissen. Bleiben wir hoffnungsvoll und vor allem gesund!