Sheriffbüro zieht um

Sheriffbüro zieht um

13. Dezember 2019 4 Von Sonja Mersch

Für viele eine schlechte Nachricht: Die Bezirksdienststelle der Polizei auf der Margarethenhöhe, Sommerburgstraße 16a, soll im Laufe des kommenden Jahres schließen und zieht zur Theodor-Althoff-Straße. Das hat die Pressestelle der Polizei bestätigt. Nach Aussage von Polizeisprecher Christoph Wickhorst soll sich für die Anwohner aber gar nicht soviel ändern. Er versichert: „Die Bezirksbeamten bleiben im Stadtteil präsent.“

Bezirksbeamte sollen im Dorf bleiben

Die Polizeidienststelle an der Sommerburgstraße 16a gilt als „Sheriffbüro“. Tatsächlich handelt es sich aber nicht um eine rund um die Uhr besetzte Polizeiwache: Das Büro ist nur werktags für je eine Stunde besetzt. Thorsten Gerlach ist als Bezirksbeamter im Dorf bekannt, zusammen mit seinem Kollegen ist er außerdem für Haarzopf zuständig, wo es gar keine eigene Dienststelle gibt. „Die Vertretungssituation ist oft schwierig“, sagt Christoph Wickhorst. Konkret meint er damit: Falle einer der beiden Beamten krankheitsbedingt aus, könne der andere nicht gleichzeitig in der Dienststelle sitzen und im Stadtteil unterwegs sein. „Das wird nach dem Umzug leichter“, so der Polizeisprecher.

Umzug zur ehemaligen Karstadt-Zentrale

Die künftige Anlaufstelle für Bürger der Margarethenhöhe befindet sich an der Theodor-Althoff-Straße, in einem Gebäude der ehemaligen Karstadt-Verwaltung. Dorthin ziehen im Laufe des kommenden Jahres zunächst die Polizeischule von der Norbertstraße sowie die Rüttenscheider Wache. Die soll, wie auch bisher schon, sieben Tage die Woche 24 Stunden am Tag besetzt sein. Der Bezirksdienst für die Margarethenhöhe wird künftig von dort aus agieren – das heißt: weiterhin ins Dorf kommen und hier den Schulweg sichern, Streife gehen oder als mobile Wache auf dem Wochenmarkt für die Bürger da sein.

„Die Bezirksbeamten sollen weiterhin 75 Prozent ihrer Arbeitszeit im Stadtteil präsent sein“, betont Christoph Wickhorst. Die Angst mancher Bürger, dass sie ihre vertrauten Ansprechpartner verlieren könnten, will er zerstreuen: „Wir werden auf der Margarethenhöhe bevorzugt die bisherigen Bezirksbeamten einsetzen, die bekannten Gesichter bleiben also vor Ort.“

Fünf Minuten fahren – oder anrufen

Nur wer persönlich in der Polizeidienststelle vorsprechen wolle, müsse künftig einen etwas längeren Weg in Kauf nehmen. Etwa zwei Kilometer ist der neue Standort vom alten entfernt – mit dem Auto dauert das keine fünf Minuten. Mit dem 169er Bus kann man von der Haltestelle Essen-Margarethenhöhe vier Stationen bis Essen-Sommerburgstraße fahren und muss nach dem Aussteigen noch etwa 200 Meter laufen. „Die Bürger können aber auch jederzeit auf der Wache anrufen“, sagt Christoph Wickhorst.

Skeptische Stimmen aus der Bürgerschaft

In der Bürgerschaft Essen-Margarethenhöhe gibt es bereits skeptische Stimmen, die den Wegfall einer wichtigen Infrastruktur für Stadtteil befürchten. Feste Sprechzeiten und bekannte Ansprechpartner vor Ort seien von großer Bedeutung für die Bewohner, insbesondere für Kinder und ältere Menschen, heißt es.

Wir berichten hier auf dem Blog bald mehr über die Reaktionen im Stadtteil und begleiten die weiteren Entwicklungen zum geplanten Umzug unserer Polizei.