Zuckersüße Geisterstunde

Zuckersüße Geisterstunde

31. Oktober 2021 0 Von Sonja Mersch

Am Nachmittag wurde vor vielen Häusern auf der Margarethenhöhe fleißig dekoriert: Wer ihn nicht schon längst draußen hatte, stellte jetzt einen selbst geschnitzten Kürbis vor die Tür oder aufs Fensterbrett. Lichterketten, Grablichter, Kerzen, aber auch allerlei gruselige Spinnen, Skelette und Zombiefratzen zierten auf einmal die Fenster und Vorgärten. Das konnte nur eines bedeuten: Es ist mal wieder Halloween. Für die einen sicher ein Fest zum Abgewöhnen, überflüssig, blöd. Für andere, vor allem Kinder, dagegen ein lange herbeigesehnter Termin im Kalender: endlich wieder verkleiden, gruselig schminken, mit Freunden durchs Dorf ziehen und an Türen klingeln, um Süßigkeiten zu erbeuten.

Die einen lieben es, die anderen hassen es

Diejenigen, die Halloween anscheinend lieben: Das waren dieses Jahr ziemlich viele! So war zumindest unser Eindruck, als wir uns gegen 17 Uhr auf den Weg durch die Straßen der alten Margarethenhöhe machten und ständig großen Gruppen verkleideter Kinder (und auch Erwachsener!) begegneten. An manchen Häusern standen, wie schon im vergangenen Jahr, Eimer oder Schüsseln mit Süßigkeiten bereit, um eine kontaktlose und damit Corona-konforme Übergabe zu garantieren. Aber an vielen Türen durfte auch wieder geklingelt werden, und oft machten dann sogar recht schaurige Gestalten die Türen auf.

Einziges Problem: Schon früh waren viele Haushalte komplett geplündert: alle Süßigkeiten weg. So schnell kann’s gehen. Möglich, dass mancher Anwohner heimlich aufatmete, als gegen Sieben ein ordentlicher Regenschauer die Straßen leer fegte und die meisten Kinder mit ihrer Beute nach Hause zurückkehrten. Manchmal sind kleine Geister ja doch aus Zucker – oder zumindest zuckersüß.

Fotos: Tanja Wuschof