Ansichtskarten von der Höhe

Ansichtskarten von der Höhe

26. Juni 2019 0 Von Sonja Mersch

Burkhard Effertz sammelt historische Postkarten von Essen. 800 Stück hat er bereits zu Hause archiviert – ordentlich in Alben sortiert und eingescannt auf seinem PC. Damit man sich die Ansichtskarten auch wirklich ansehen kann, zeigt er sie auf seiner Internetseite Essen-historisch und bei Facebook. Natürlich sind auch Motive von der Margarethenhöhe dabei – Grund genug, euch den Sammler einmal vorzustellen.

„Vor drei Jahren habe ich mit meinem Projekt bei Facebook gestartet“, erzählt Burkhard Effertz, der ursprünglich aus Haarzopf stammt, aber einen großen Teil seiner Kindheit auf der Margarethenhöhe verbracht hat: „Meine Oma wohnte in der Stensstraße“, erklärt er. Mittlerweile wohnt er in Borbeck und ist dort schon ziemlich bekannt für seine Postkartensammlung. Und nicht nur dort: Was im Juni 2016 mit ein paar Dutzend Fans bei Facebook begann, ist heute richtig groß: Mehr als 4000 Leute haben für seine Seite Essen-historisch schon auf den „Gefällt mir“-Button geklickt.

Schon als Kind nach alten Schätzen gesucht

„Viel gesammelt habe ich schon als Kind“, berichtet Burkhard Effertz. Schon als Kind habe es ihn interessiert, wie seine Stadt eigentlich früher aussah. „Ich habe mir von den Omis bei uns im Haus viel erzählen lassen und konnte ab und zu mal eine Ansichtskarte abstauben.“ Seine Zeit hätte er damals am liebsten auf Flohmärkten verbracht, um noch mehr alte Schätzchen zu finden – doch seine Eltern sahen ihn lieber im Garten spielen. Heute sei alles viel einfacher: „Die Postkarten finde ich im Internet – entweder bei Ebay oder bei Ansichtskartenversandhäusern“, erklärt er.


Ein Schwerpunkt seiner Sammlung liegt auf Motiven seines derzeitigen Heimatstadtteils Borbeck. Aber auch die Essener Innenstadt mit Handelshof, Marktkirche und Rathaus oder der Baldeneysee mit Villa Hügel ist auf vielen seiner Exemplare zu sehen. Von der Margarethenhöhe gibt es schöne Ansichten des Brückenkopfes von der Halben Höhe aus – man sieht die Brücke, die Bahntrasse und das Tor zur Siedlung, alles fein gezeichnet und handcoloriert, manche auch schwarzweiß. Meist stammen die Karten aus der Zeit um 1900 bis in die 20er Jahre hinein. Ein beliebtes Motiv war der Kleine Markt mit Brunnen, aber auch Bilder von idyllischen Straßenzügen wurden einst gerne verschickt.

Vergleich: damals und heute

„Für mich ist das Wichtigste der Vergleich von damals zu heute“, erzählt Burkhard Effertz. Auch unter den Postkarten von der Margarethenhöhe und dem näheren Umkreis finden sich einige, deren Motive heute kaum noch jemand kennen dürfte: Auf dem Weg Richtung des heutigen Klinikums gab es die Brandsmühle mit Gondelteich, an der Altenau stand einst eine Jugendherberge (mehr über die Jugendherberge gibt es hier zu lesen!).

Die älteste Postkarte in der Sammlung von Burkhard Effertz stammt übrigens aus dem Jahr 1897 und zeigt den Essener Stadtgarten.

Wenn ihr mehr Motive von der Margarethenhöhe anschauen oder historische Postkarten von ganz Essen durchstöbern wollt, besucht einfach mal die Facebook-Seite oder die gleichnamige Internetseite von Burkhard Effertz.